Der Streik wurde von der Gewerkschaft der Beschäftigten der Stadtverwaltung von Lissabon (STML) und der Gewerkschaft der Beschäftigten der lokalen Verwaltung (STAL) für die Tage zwischen den Jahren ausgerufen.
In ganz Lissabon stapeln sich Berge aus Müll. Die Beschäftigten der Müllabfuhr der portugiesischen Hauptstadt führen diesen Freitag ihren zweiten und vorerst letzten Generalstreik durch.
Der Streik wurde von der Gewerkschaft der städtischen Beschäftigten in Lissabon (STML) und der Gewerkschaft der Beschäftigten in der Kommunalverwaltung (STAL) für die Weihnachtszeit ausgerufen - genau in der Zeit, in der sich für gewöhnlich große Mengen Müll auf öffentlichen Straßen ansammeln.
In den sozialen Medien wurde der Bürgermeister von Lissabon, Carlos Moedas, stark kritisiert.
Die Exekutive von Carlos Moedas hat eingeräumt, dass sich die Hauptstadt aufgrund der Auswirkungen des Streiks der Beschäftigten der Stadtreinigung, in einer "schwierigen Situation" befindet.
"Wir tun unser Bestes, um die Abfälle einzusammeln, aber trotz der Maßnahmen, die wir ergriffen haben, um die Auswirkungen des Streiks abzumildern, haben wir offensichtlich ein Defizit bei den Abfällen, die sich bereits angesammelt haben, und bei den Abfällen, die sich noch ansammeln werden", räumte Pedro Moutinho, Direktor für Stadthygiene bei der Stadtverwaltung von Lissabon, gegenüber der portugiesischen Nachrichtenagentur Lusa ein.
Der Stadtrat von Lissabon verteilte 57 Container für Bio- und wiederverwertbaren Müll in der ganzen Stadt, um die Auswirkungen des Streiks abzumildern. Man sei sich jedoch bewusst, dass alle Maßnahmen nur "ein Linderungsmittel" seien, sagte der Verantwortliche für Stadthygiene. Er wiederholte seinen Appell an die Bevölkerung, keinen Müll auf die Straße zu bringen, insbesondere keinen Müll, der nicht stinkt, wie etwa Papier.
Streiks bis zum 2. Januar 2025 angekündigt
Die beiden Gewerkschaften haben für den 26. und 27. Dezember sowie für die Überstunden zwischen dem ersten Weihnachtsfeiertag und Silvester zu einem Totalstreik aufgerufen - und zu einem weiteren Streik für die Nacht vom 1. Januar um 22 Uhr bis zum 2. Januar um 6 Uhr morgens.
Die Schlichtungsstelle der Generaldirektion für Verwaltung und öffentliche Beschäftigung (DGAEP) hat für die Tage des Generalstreiks Mindestdienste festgelegt. An den übrigen Tagen wird nur während der Überstunden gestreikt.
Der STML begründete den Streik mit der "Nichtreaktion der Exekutive" der von dem Sozialdemokraten Carlos Moedas geführten Stadtverwaltung auf die Probleme im Bereich der städtischen Hygiene.
"Neben den eingegangenen und nicht eingehaltenen Verpflichtungen haben die politischen Entscheidungen dieser Exekutive dazu geführt, dass der Privatsektor bestimmte Aufgaben im Zusammenhang mit dem öffentlichen städtischen Hygienedienst übernehmen kann, was in jeder Hinsicht inakzeptabel ist", kritisierte die Gewerkschaft.
Die Gewerkschaft wirft der Stadtverwaltung von Lissabon vor, nicht in der Lage zu sein, die ihr zur Verfügung stehenden Arbeitnehmer zu organisieren und "nicht auf die wirklichen Probleme der Stadtreinigung zu reagieren". Sie fordert die "Einhaltung und den Respekt für die im Juni 2023 unterzeichneten Vereinbarung", die beispielsweise die Durchführung von Arbeiten und Eingriffen in den Einrichtungen und die Öffnung von Essbereichen für die Arbeitnehmer vorsieht.
Der Lissaboner Direktor für Stadthygiene Moutinho räumte gegenüber Lusa ein, dass "einige [der Forderungen] hinter dem Zeitplan" zurückblieben. "Aber sie sind im Gange, sie sind nicht aufgegeben oder vergessen", betonte er und garantierte, dass "die Vereinbarung vollständig erfüllt werden wird."