Zehntausende pro-europäische Demonstranten versammelten sich am Dienstag den 34. Tag in Folge in der Hauptstadt Tiflis.
Seit der amtierende Ministerpräsident Irakli Kobachidse am 28. November eine vierjährige Aussetzung der EU-Beitrittsgespräche angekündigt hat, sind die Menschen in Georgien dagegen auf dei Straße gegangen.
Die Massenproteste, gegen die Polizei routinemäßig Tränengas und Wasserwerfer einsetzt halten nun schon seit über einem Monat, genau gesagt 34. Tage an.
In der Silvesternacht gingen Zehntausende von Demonstranten in der Hauptstadt Tiflis auf die Straße, um ihrem Unmut Ausdruck zu verleihen.
Die Rustaweli-Allee, eine der wichtigsten Straßen von Tiflis, wurde von Demonstranten überschwemmt, die neue Parlamentswahlen forderten.
Sie forderten auch die Freilassung aller Aktivisten und Demonstranten, die während der laufenden Proteste festgenommen wurden.
Ein separater Marsch wurde vor dem berüchtigten Gldani-Gefängnis organisiert, in dem derzeit Dutzende der bei den Protesten Festgenommenen inhaftiert sind.
Doch dieser Protest war anders. Es war ein Zusammentreffen, in dem Demonstrationen und Feiern gemischt wurden. Es wurde ein traditionelles georgisches Festmahl, das sogenannte Supra, organisiert, bei dem die Demonstranten als Symbol der Einheit und Zusammengehörigkeit Speisen und Getränke teilten.
Deutschland, Frankreich und Polen reagieren auf die Unruhen in Georgien
Die Außenminister Deutschlands, Frankreichs und Polens äußerten sich besorgt über die anhaltende politische Krise in Georgien.
Am Sonntag wurde der ehemalige georgische Fußballspieler Micheil Kavelaschwili als Nachfolger von Salome Surabitschwili offiziell als sechster Präsident des Landes vereidigt. Der ehemalige Fußballspieler der Nationalmannschaft und der englischen Premier League war am 27. November von der Partei Georgischer Traum als Präsidentschaftskandidat aufgestellt worden, um ihre Macht im Lande zu festigen.
"Wir verurteilen die Gewalt gegen friedliche Demonstranten, Medien und Oppositionsführer in der vergangenen Woche aufs Schärfste und erinnern die georgischen Behörden an ihre Verantwortung, die Menschenrechte zu achten und die Grundfreiheiten, einschließlich der Versammlungs- und Medienfreiheit, zu schützen", so die drei Außenminister in einer gemeinsamen Stellungnahme.
Die Minister kündigten außerdem an, sie würden einen EU-Beschluss umsetzen, der die Visafreiheit für Inhaber von georgischen Diplomaten- und Dienstpässen beendet, sowie weitere Maßnahmen auf EU- und nationaler Ebene in Erwägung ziehen, um auf den russlandfreundlichen Regierungskurs der amtierenden Partei zu reagieren.
Sie betonten auch, dass "der politische Kurs der Unterdrückung und des demokratischen Rückschritts durch den Georgischen Traum als Reaktion darauf zu einer Verschlechterung unserer Beziehungen auf europäischer und nationaler Ebene und zu einer Verringerung unserer Unterstützung und Zusammenarbeit mit den georgischen Behörden geführt hat".
Die drei Minister bekräftigten auch ihre Entschlossenheit, "die demokratischen und europäischen Bestrebungen des georgischen Volkes zu unterstützen."