Die Abstimmung gilt als wichtiger Test für den amtierenden Ministerpräsidenten Albin Kurti. Es ist das erste Mal seit der Unabhängigkeit im Jahr 2008, dass das kosovarische Parlament eine volle vierjährige Amtszeit absolviert hat.
In Kosovo wird gewählt. Kosovos schwaches Wirtschaftswachstum sowie erneut entfachte ethnische Spannungen waren die Themen, die den Wahlkampf bestimmt haben.
Es werden 120 Abgeordnete gewählt.
Es ist das erste Mal seit der Unabhängigkeit im Jahr 2008, dass das kosovarische Parlament eine volle vierjährige Amtszeit absolviert.
Es ist die neunte Parlamentswahl im Kosovo seit dem Ende des Krieges zwischen den serbischen Regierungstruppen und den albanischen Separatisten in den Jahren 1998-1999, der die serbischen Streitkräfte nach einer 78-tägigen NATO-Luftangriffskampagne vertrieb.
Serbien erkennt die 2008 ausgerufene Unabhängigkeit des Kosovo nicht an.
Die Partei des Ministerpräsidenten Albin Kurti "Bewegung Selbstbestimmung" gilt als Favorit, wird aber voraussichtlich keine absolute Mehrheit erlangen.
"Am 9. Februar stimmen wir über die Zukunft ab", so Kurti, "Wir stimmen für Vetevendosje!"
Die anderen Kandidaten sind die Demokratische Partei des Kosovo (PDK), deren frühere Vorsitzende vor dem Kriegsverbrechertribunal in Den Haag strafrechtlich verfolgt werden, und die Demokratische Liga des Kosovo (LDK), die älteste Partei des Landes, die nach dem Tod ihres Vorsitzenden Ibrahim Rugova im Jahr 2006 einen Großteil ihrer Unterstützung verloren hat.
Während des Wahlkampfs versprachen die Parteien, die Gehälter und Renten im öffentlichen Dienst zu erhöhen, die Bildungs- und Gesundheitsdienste zu verbessern und die Armut zu bekämpfen.
Sie erklärten jedoch nicht, wie sie die Investionen finanzieren werden.
"Wir haben einen Plan für jede Stadt, jede Familie, jede Person", so Bedri Hamza von der PDK.
"Wir haben eine Alternative, um ein besseres Leben im Kosovo zu garantieren", erklärte Lumir Abdixhiku von der LDK.
Das Kosovo mit seinen 1,6 Millionen Einwohnern ist eines der ärmsten Länder Europas mit einem jährlichen BIP von weniger als 6.000 Euro pro Person.
Das Kosovo leidet auch darunter, dass Washington einen 90-tägigen Finanzierungsstopp für verschiedene Projekte der US-Agentur für internationale Entwicklung verhängt hat.
Die USA haben seit 1999 2 Mrd. $ (1,94 Mrd. €) in den Kosovo investiert, darunter über 1 Mrd. $ (970 Mio. €) von USAID.
Die Wahl wird auch darüber entscheiden, wer die Kosovo in den festgefahrenen Normalisierungsgesprächen mit Serbien vertreten wird. Die Gespräche werden von der Europäischen Union unterstützt und sollen beide Länder einem EU Beitritt näher bringen.
Kurti war im vergangenen Jahr wegen einiger Maßnahmen des Kabinetts, wie dem Verbot der Verwendung des serbischen Dinars und der Überweisungen aus Serbien an Bürger des Kosovo, die auf Sozialleistungen und -zahlungen angewiesen sind, mit den der EU und USA zerstritten.
Die EU hat die Finanzierung einiger Projekte bereits vor fast zwei Jahren ausgesetzt.
"Die neue Regierung muss entscheidende Schritte unternehmen, um die Glaubwürdigkeit und die Partnerschaft mit der EU und den Vereinigten Staaten wiederherzustellen, einschließlich der Erfüllung aller Verpflichtungen, die sich aus dem Dialog mit Serbien ergeben", so der Analyst Ilir Deda.
Die von der EU geförderten Normalisierungsgespräche mit Serbien fanden während des Wahlkampfs kaum Beachtung, obwohl die Beziehungen zwischen den beiden Ländern weiterhin angespannt sind.
"Die EU erwartet von der neuen Regierung des Kosovo, dass sie sich konstruktiv am Normalisierungsdialog mit Serbien beteiligt. Dies ist sowohl für Serbien als auch für den Kosovo von zentraler Bedeutung", erklärte ein Sprecher der Europäischen Kommission.
Sowohl die EU als auch die USA haben die beiden Seiten aufgefordert, die vor zwei Jahren getroffenen Vereinbarungen umzusetzen, zu denen auch die Verpflichtung des Kosovo gehört, einen Verband der Gemeinden mit serbischer Bevölkerungsmehrheit zu gründen.
Von Serbien wurde auch erwartet, dass es die De-facto-Anerkennung des Kosovo umsetzt.
Die KFOR hat ihre Präsenz im Kosovo nach den Spannungen der letzten Jahre verstärkt und für die Zeit der Parlamentswahlen aufgestockt.
Ein Team von 100 Beobachtern der Europäischen Union, 18 Beobachtern des Europarats und zahlreiche weitere Beobachter internationaler oder lokaler Organisationen werden die Wahl überwachen.