Newsletter Newsletters Events Veranstaltungen Podcasts Videos Africanews
Loader
Finden Sie uns
Werbung

Wie wird sich die EU-Bevölkerung entwickeln - mit und ohne Migration?

 Der Vergleich zwischen 2023 und 2024 zeigt, dass die Einfuhren von Raps- und Rübsensamen, Sojaöl, Mais, Sonnenblumenöl sowie Eisen und Stahl aus der Ukraine zunehmen, während der Anteil
Der Vergleich zwischen 2023 und 2024 zeigt, dass die Einfuhren von Raps- und Rübsensamen, Sojaöl, Mais, Sonnenblumenöl sowie Eisen und Stahl aus der Ukraine zunehmen, während der Anteil Copyright  Euronews
Copyright Euronews
Von Inês Trindade Pereira & Mert Can Yilmaz
Zuerst veröffentlicht am
Diesen Artikel teilen Kommentare
Diesen Artikel teilen Close Button

Auch wenn Politiker, die sich gegen Einwanderung aussprechen, an Unterstützung gewinnen, würden Frankreich, Deutschland und Italien ohne EInwanderung vor großen Problemen mit der Bevölkerung stehen.

WERBUNG

Das Europäische Statistikamt Eurostat sagt voraus, dass die Bevölkerung in der EU bis zum Jahr 2100 um fast 7 Prozent zurückgehen wird. Dadurch wird die Bevölkerung von 449 Millionen im Jahr 2024 auf 419 Millionen sinken.

Das sind die Zahlen mit Migration - ohne die Migration würde die Bevölkerung um mehr als ein Drittel schrumpfen, so die jüngsten Eurostat-Prognosen. Eine alternde Bevölkerung, eine höhere Lebenserwartung und eine konstant niedrige Geburtenrate sind einige der Gründe für diese Zahlen.

Trotz Migration - sollte es wie jetzt weiter gehen - werden die Bevölkerungen Lettlands und Litauens einen Rekordrückgang von 38 Prozent verzeichnen. In Frankreich und Deutschland wird der Rückgang der Gesamtbevölkerung mit 0,62 Prozent bzw. 1 Prozent am geringsten ausfallen.

Nur in Luxemburg, Malta und Schweden wird mit einem Bevölkerungswachstum gerechnet.

Ohne Berücksichtigung der Zuwanderung könnte die EU-Bevölkerung jedoch um 34 Prozent abnehmen, was zu einem Rückgang von 449 Millionen im Jahr 2024 auf 295 Millionen am Ende des Jahrhunderts führen würde.

In Italien wäre der Bevölkerungsrückgang ohne Migranten mit 52 Prozent am stärksten, gefolgt von Spanien und Malta mit 49 Prozent bzw. 48 Prozent.

In Deutschland würde die Bevölkerung bis zum Jahr 2100 um 37 Prozent abnehmen und nicht nur um 1 Prozent, wie bei Berücksichtigung der Zuwanderung vorhergesagt.

In Frankreich würde der Bevölkerungsrückgang ohne Migration 13 Prozent statt 0,62 Prozent betragen.

Anti-Migrations-Stimmung

Die Migration wird in der gesamten Europäischen Union zur Zeit stark diskutiert. Die Staats- und Regierungschefs der 27 Mitgliedsländer streiten oft über die Schaffung einer gemeinsamen Migrations- und Asylpolitik.

Auch bei den letzten Wahlen innerhalb der EU wurde die Migration immer wieder zum Wahlkampfthema.

Zuletzt bei der Bundestagswahl in Deutschland vergangene Woche. Hier brachte die Rechtsaußen-Partei AfD sogar den Begriff "Remigration" zurück in die politische Debatten. "Remigration" bezeichnet eine Politik, die Massenabschiebungen von Einwanderern und eingebürgerten Bürgern vorsieht.

In Italien hat Giorgia Meloni in ihrer ersten Amtszeit die Verringerung der Zuwanderung zur Priorität erklärt. Das Land unterzeichnete im vergangenen Jahr ein Fünfjahresabkommen, das die Aufnahme von bis zu 3.000 Migranten pro Monat außerhalb der EU-Grenzen vorsieht.

Eine Abschottung gegenüber Migranten würde jedoch die meisten EU-Länder unter erhöhten wirtschaftlichen Druck setzen.

Die Bevölkerung in der EU altert und dadurch gibt es weniger Arbeitskräfte. Die Kosten für Renten und Altenpflege schnellen in die Höhe.

In den meisten Ländern werden Zehntausende Ärzte, Krankenschwestern und anderes medizinisches Personal benötigt, um die alternde und immer krankere Bevölkerung zu betreuen und zu pflegen. Aber auch im Gesundheitsbereich wird das Personal immer älter und wird weniger.

Viele Gesundheitssysteme in der EU sind bereits von zugewanderten Ärzten oder Krankenschwestern abhängig.

In Deutschland beispielsweise arbeiten über vier Millionen Menschen im Gesundheits- und Sozialwesen. Im Jahr 2019 hatte laut dem Sachverständigenrat für Integration und Migration fast ein Viertel davon, darunter Ärzte und Pflegepersonal, einen Migrationshintergrund.

Cutter • Mert Can Yilmaz

Zu den Barrierefreiheitskürzeln springen
Diesen Artikel teilen Kommentare

Zum selben Thema

Exklusiv: EU-Migrationsgesetz wird keine "Rückführungszentren" beinhalten

Ü65: Steht die EU vor einer Alterskrise?

Im Ausland geboren und in der EU leben: Wie die Migration die Bevölkerung der EU prägt