Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft Verdi hat für den heutigen Tag zu Streiks an 13 deutschen Großflughäfen aufgerufen, nachdem zuvor bereits ein Überraschungsstreik am Hamburger Flughafen für Chaos gesorgt hatte. Welche Ansprüche haben die betroffenen Fluggäste?
Am heutigen Montag wird es an insgesamt 13 deutschen Großflüghäfen - darunter auch den geschäftigsten in Frankfurt am Main und München - zu Warnstreiks des Flughafenpersonals kommen. Das hatte die Gewerkschaft Verdi zuvor bereits angekündigt.
Was sind die Rechte der Reisenden?
Das bedeutet: In großen Teilen Deutschlands werden keine Flugzeuge abheben können. Ungefähr 500.000 Reisegäste sind betroffen. Sie sind angewiesen, den Status ihres Fluges auf den Websites der Flughäfen sowie jenen der jeweiligen Airlines zu überprüfen. Wer seine Reise aber zum Beispiel von Frankfurt am Main aus begonnen hätte, wird angewiesen, lieber gleich daheim zu bleiben: "Fluggäste werden gebeten, von der Abreise an den Flughafen abzusehen", heißt es in einer Meldung auf der Website. Auch am Flughafen Berlin-Brandenburg wird der reguläre Betrieb heute vollständig eingestellt.
Reisende, deren Flüge durch die Warnstreiks entweder drei mehr Stunden verspätet ankommen oder gleich komplett ausfallen, haben ein Recht darauf, dass ihnen eine alternative Beförderungsmöglichkeit zum ursprünglichen Ziel eingeräumt wird. Bei Langstreckenflügen ist hierbei eine Umbuchung auf einen anderen Flug die Regel, bei Flügen innerhalb Deutschlands kann hingegen auch eine Bahnverbindung als Alternative gelten.
Ist man zudem länger am Flughafen gestrandet, müssen die Fluggesellschaften mithilfe von Snacks oder Gutscheinen für angemessene Betreuung sorgen. Anspruch auf finanzielle Entschädigung besteht hingegen dann, wenn anders als in diesem Fall vor allem Mitarbeitende der Airline streiken.
Für gute Arbeitsbedingungen streiken
Gestreikt wird von den Arbeitnehmern wegen den aus ihrer Sicht unzureichenden Angeboten in den laufenden Tarifverhandlungen. Verdi betont in einer Stellungnahme im Internet: "Wir streiken nicht gegen Sie, sondern für gute Arbeitsbedingungen und fairen Lohn." Schon gestern hatte die Gewerkschaft mit einem Überraschungsstreik am Hamburger Flughafen den Flugverkehr dort zum Erliegen gebracht. Der Streik wurde dabei mit der gesetzlichen Mindestfrist von 30 Minuten vor Beginn angekündigt.
Lars Stubbe, Gewerkschaftssekretär Verdi Hamburg erklärte: "Ein Streik muss effektiv sein, und deshalb haben wir ihn kurzfristig ausgerufen, weil wir die Erfahrung gemacht haben, dass der Arbeitgeber bei längerfristigen Streikaufrufen versucht, den Streik mit massiven Maßnahmen zu brechen. Natürlich ist das eine Belastung für die Fahrgäste, und das wissen die Kollegen auch. Trotzdem sind sie dem Streikaufruf zu 100 Prozent gefolgt."
Gestreikt wird heute hingegen an den Flughäfen Hamburg, Bremen, Hannover, Berlin, Düsseldorf, Weeze, Dortmund, Köln/Bonn, Leipzig/Halle, Frankfurt, Stuttgart, Karlsruhe/Baden-Baden und München. Auch für die Tage danach sind in verschiedenen Branchen noch Beeinträchtigungen durch Streiks möglich - allerdings nicht in der heutigen Bandbreite an Flughäfen.
Die Tarifverhandlungen zwischen den Streikparteien und den Arbeitnehmern sollen am 14. März in eine neue Runde gehen.