Ein Mann aus dem Nachbarort von Weitefeld im Westerwald steht unter dringendem Tatverdacht, eine dreiköpfige Familie getötet zu haben. Die Polzei fahndet nach ihm und bittet um Hinweise.
Drei Menschen sind in Weitefeld im Westerwald, Landkreis Altenkirchen (Rheinland-Pfalz) in einem Einfamilienhaus tot aufgefunden worden. Nach Angaben der Polizei handelt es sich bei den Opfern um eine dreiköpfige Familie: Einen 47-jährigen Mann, einen 16-jährigen Jugendlichen sowie eine 44-jährige Frau. Der mutmaßliche Täter ist weiterhin auf der Flucht.
Es gebe Hinweise darauf, dass Schuss- und auch Stichwaffen im Spiel waren, erklärte ein Polizeisprecher. Zu Spekulationen über die Hintergründe der Tat und möglichen Tatwerkzeugen teilte die Polizei am Abend mit: "Derzeit kursierende Gerüchte, insbesondere was mutmaßliche Täter-Opfer-Beziehungen oder Tatwerkzeuge betrifft, werden von der Polizei nicht bestätigt."
Im Radio waren die Bewohner von Weitefeld und der Umgebung aufgefordert worden, Fenster und Türen zu schließen. Auch sollten sie sich vorsorglich nicht draußen aufhalten und keine Anhalter mitnehmen. Es bestehe aber keine konkrete Gefahr für die Bevölkerung.
Der Ort wurde für mehrere Stunden vollständig von der Polizei abgesperrt. Ein- und ausfahrende Autos wurden kontrolliert. Die Polizei ist mit starken Kräften vor Ort, darunter auch Spezialeinheiten (SEK) und ein Polizeihubschrauber, um die umliegenden Gebiete zu durchkämmen. Die Zufahrtsstraßen werden überwacht.
Öffentliche Fahndung nach flüchtigem Täter
Zuletzt hat die Polizei mitgeteilt, dass ein 61-jähriger Mann aus einem Nachbarort von Weitefeld im Westerwald unter dringendem Tatverdacht, die dreiköpfige Familie getötet zu haben. Die Analyse forensischer Spuren am Tatort weist darauf hin.
Die Staatsanwaltschaft hat einen Haftbefehl gegen diesen Mann, Alexander Meisner, erwirkt. Der Verdächtige befindet sich den Angaben zufolge weiterhin auf der Flucht. Die Polizei fahndet mit starken Kräften nach dem Mann und bittet die Bevölkerung um Hinweise.
Kapitalverbrechen vermutet
Die Tat soll sich am Sonntag in den frühen Morgenstunden ereignet haben. Die Polizei wurde gegen 3.45 Uhr mit einem Notruf informiert. Im Verlauf hat ein SEK auch die Schule vor Ort durchsucht.
Ein Polizeisprecher sagte, es deute vieles darauf hin, dass es sich um eine Tat im Kontext eines familiären Umfeldes handele. Ein Kapitalverbrechen ist eine besonders schwere Straftat gegen das Leben, wie etwa Mord oder Totschlag.
Ob die Ermittler von einem oder mehreren Tätern ausgehen, ist derzeit ebenso unklar. Als die Beamten eintrafen, sei eine Person, wohl ein Mann, zu Fuß geflohen. Die Polizei sucht weiter nach dem Täter oder den Tätern. Die Suche werde so lange weitergehen, bis die Person gefasst sei, auch in der Nacht, sagte eine Polizeisprecherin.
Bürgermeister des Ortes betroffen: "Das nimmt einen mit."
Weitefeld ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Altenkirchen in Rheinland-Pfalz, unweit der nordrhein-westfälischen Grenze. Dort leben rund 2.300 Menschen.
Der Ortsbürgermeister Karl-Heinz Keßler (parteilos) äußerte sich gegenüber der dpa: "Das nimmt einen mit. Man kennt ja die Menschen hier im Ort. So eine Tat hätten wir uns nie vorstellen können."
Helmut Stühn, der Verbandsbürgermeister des nahe gelegenen Daaden-Herdorf, sagte ebenso: "Das ist schrecklich." Die Betroffenheit bei den Ortseinwohnern wäre nicht fassbar, fügte er hinzu.
Die Hintergründe zur Tat sind noch unklar und Gegenstand intensiver Ermittlungen.