Am 11. April 1945 erreichten die amerikanischen Truppen das Konzentrationslager in Buchenwald. 21.000 Menschen wurden befreit.
Heute vor 80 Jahren ist das Nazi-Konzentrationslager Buchenwald von amerikanischen Truppen befreit worden. Mittags fuhren Einheiten der 4. US-Panzerdivisionen durch den Bereich der SS. Die verbliebenen SS-Soldaten ergriffen die Flucht und die Amerikaner passierten den Bereich ohne Wiederstand.
Bewaffnete Häftlinge übernahmen das Lagertor und entwaffneten die wenigen noch anwesenden Bewacher, heißt es Dokumentationen der Gedenkstätte Buchenwald zufolge. "Gegen 16 Uhr hatten sie das Lager vollständig unter Kontrolle und Buchenwald war befreit, von innen heraus", heißt es.
Rund 21.000 Häftlinge wurden an diesem Tag befreit, unter ihnen auch mehr als 900 Kinder und Jugendliche.
Die Nationalsozialisten errichteten das KZ im Jahr 1937. Bis zu der Befreieung wurden über eine viertel Millionen Menschen im Alter zwischen zwei und 86 Jahren aus über 50 Ländern in das Lager und seine Außenlager verschleppt. Der Gedenkstätte zufolge wurden rund 56.000 Menschen von den Nazis getötet oder starben an Hunger oder medizinischen Experimenten.
Die Gedenkfeier fand bereits Anfang der Woche, am 6. April, statt. Der thüringische Ministerpräsident Mario Voigt und der ehemalige Bundespräsident Christian Wulff sprachen bei der Veranstaltung in Weimar, an der zahlreiche Menschen teilnahmen, darunter mehrere Holocaust-Überlebende aus ganz Europa.
Voigt bezeichnete das Lager als "Ort systematischer Entmenschlichung". Alles, was in dem Vernichtungslager geschah, sei darauf ausgerichtet gewesen, "den Geist und die Würde des Menschen zu brechen".
Der 92-jährige Holocaust-Überlebende Naftali Fürst sprach bei der Kranzniederlegung auf dem ehemaligen Appellplatz des Lagers. Er war als neun- bis zwölfjähriger in vier verschiedenen Konzentrationslagern, darunter auch Auschwitz.
"Es sind nur noch wenige von uns übrig. Bald werden wir den Staffelstab des Gedenkens endgültig an Sie weitergeben. Damit übertragen wir Ihnen eine historische Verantwortung", sagte Fürst in Bezug auf die schwindende Zahl der Holocaust-Überlebenden.