Vladimir Plahotniuc war 2019 aus Moldawien geflohen. Er war mit diversen Korruptionsvorwürfen konfrontiert und einem Betrugsskandal, der zu einem spektakulären Diebstahl bei einer moldawischen Bank führte.
Der Oligarch Vladimir Plahotniuc aus Moldawien war geflohen und untergetaucht. Ihm wird ein Bankbetrug in Höhe von 850 Millionen Euro und andere illegale Machenschaften vorgeworfen. Nun wurde er am Dienstag in Griechenland festgenommen.
Plahotniuc floh 2019 aus der Republik Moldau, als er mit einer Reihe von Korruptionsvorwürfen konfrontiert wurde. 2014 waren infolge eines Betrugs 850 Millionen Euro aus einer moldawischen Bank verschwunden - was damals etwa einem Achtel des jährlichen Landes-BIP entsprach. Plahotniuc hat jegliches Fehlverhalten bestritten.
Die moldauische Polizei teilte in einer Erklärung mit, sie sei vom Interpol-Büro in Athen informiert worden, dass zwei moldauische Staatsbürger festgenommen worden seien, darunter Plahotniuc, der im Februar auf die internationale Fahndungsliste von Interpol gesetzt worden war. Die Behörden nannten den Namen des anderen Festgenommenen nicht.
Die griechische Polizeieinheit zur Bekämpfung der organisierten Kriminalität sagte, dass Interpol nach Plahotniuc wegen des Verdachts der Beteiligung an einer kriminellen Vereinigung, Betrug und Geldwäsche gefahndet hat.
Das moldawische Justizministerium und die Staatsanwaltschaft seien dabei, Informationen auszutauschen, um die Auslieferung von Plahotniuc und dem anderen Gefangenen zu beantragen.
Plahotniuc, einer der reichsten Männer Moldawiens, floh im Juni 2019 in die USA, nachdem es ihm nicht gelungen war, mit seiner Demokratischen Partei eine Regierung zu bilden. Die USA erklärten ihn 2020 zur persona non grata, und sein Aufenthaltsort war jahrelang unbekannt.
Der einflussreiche Geschäftsmann und Politiker wurde im Jahr 2022 wegen angeblicher Korruption auf eine Sanktionsliste des US-Außenministeriums gesetzt.
Unter anderem wurde ihm vorgeworfen, die Strafverfolgungsbehörden des Landes zu kontrollieren, um politische und geschäftliche Rivalen ins Visier zu nehmen, und sich in die Wahlen in Moldawien einzumischen.
Im Jahr 2022 wurde er auf eine britische Sanktionsliste gesetzt und mit einem Einreiseverbot belegt. Sein Vermögen wurde in Großbritannien und dessen Überseegebieten eingefroren. Plahotniuc wurde beschuldigt, an prorussischen politischen Kampagnen beteiligt gewesen zu sein und versucht zu haben, den EU-freundlichen Kurs der Republik Moldau zu stören.
Die Nachricht von seiner Verhaftung dürfte vom Lager der Präsidentin Maia Sandu und ihren rumänischen und EU-Anhängern im Vorfeld der entscheidenden Parlamentswahlen im September positiv aufgenommen werden. In die Wahlen mischt sich der Kreml bereits durch Bevollmächtigte mit massiven Desinformations- und Wählermanipulationskampagnen ein.