Newsletter Newsletters Events Veranstaltungen Podcasts Videos Africanews
Loader
Finden Sie uns
Werbung

Ukraine-Angriffe auf Druschba-Pipeline: Ungarn und Slowakei beschweren sich bei EU

Ein Arbeiter untersucht eine Probe an der Annahmestation der Ölpipeline "Druschba" in Ungarn am Donnerstag, 11. Januar 2007,
Ein Arbeiter untersucht eine Probe an der Annahmestation der Ölpipeline "Druschba" in Ungarn am Donnerstag, 11. Januar 2007, Copyright  ZSOLT SZIGETVARY/AP2007
Copyright ZSOLT SZIGETVARY/AP2007
Von Sandor Zsiros
Zuerst veröffentlicht am Zuletzt aktualisiert
Diesen Artikel teilen Kommentare
Diesen Artikel teilen Close Button

Die Ukraine soll die Druschba-Pipeline zum dritten Mal angegriffen und damit die Öllieferungen in die Slowakei und nach Ungarn gestoppt haben.

WERBUNG

Die Außenminister Ungarns und der Slowakei haben die EU-Kommission in einem gemeinsamen Schreiben aufgefordert, Maßnahmen zu ergreifen, um die fortgesetzten Angriffe der Ukraine auf die Druschba-Ölpipeline auf russischem Gebiet zu stoppen.

In der Nacht zu Donnerstag traf ein weiterer Angriff die Ölpumpstation Unecha in Russland. Es war bereits der dritte dieser Art innerhalb einer Woche.

Dadurch kamen die russischen Öllieferungen an Ungarn und die Slowakei, die weiterhin in großem Umfang Öl aus Russland beziehen, erneut zum Erliegen.

"Angesichts der Tatsache, dass die EU und ihre Mitgliedstaaten die Ukraine in den vergangenen Jahren mit Hunderten Milliarden Euro unterstützt haben, halten wir dieses Vorgehen, das die Energiesicherheit Ungarns und der Slowakei ernsthaft gefährdet, für völlig unverantwortlich", heißt es in dem Brief, den Ungarns Außenminister Péter Szijjártó und sein slowakischer Amtskollege Juraj Blanár unterzeichnet haben.

Kyjiw hat die Angriffe bislang nicht offiziell bestätigt.

Robert Brovdi, bekannt unter dem Decknamen "Madyar" und Leiter der ukrainischen Drohneneinheiten, veröffentlichte jedoch auf Telegram ein Video, das die brennende Pumpstation zeigt.

Dazu schrieb er auf Ungarisch einen Satz, in dem er die Russen aufforderte, "nach Hause zu gehen". Die Aufnahmen verbreiteten sich schnell in den sozialen Medien.

Ungarns Außenminister Péter Szijjártó erklärte auf seinem X-Account, die Öllieferungen nach Ungarn und in die Slowakei seien für mindestens fünf Tage unterbrochen.

"Um es klar zu sagen: Mit diesen Angriffen schadet die Ukraine nicht in erster Linie Russland, sondern Ungarn und der Slowakei", betonte er.

Die Druschba-Pipeline transportiert Öl von Russland über Belarus und die Ukraine nach Mitteleuropa.

Ungarn und die Slowakei sind die einzigen EU-Staaten, die weiterhin in großem Umfang russisches Öl über die Leitung beziehen – sie sind von den EU-Sanktionen gegen russische Ölexporte ausgenommen.

Angriff hat Trump verärgert

US-Präsident Donald Trump reagierte umgehend auf eine handschriftliche Beschwerde von Ungarns Ministerpräsident Viktor Orbán über die Angriffe.

Das Schreiben war von der ungarischen Regierung veröffentlicht worden: "Viktor – das höre ich nicht gern" notierte Trump in Druckbuchstaben. "Ich bin sehr wütend darüber. Sag es der Slowakei. Du bist mein guter Freund. Donald“

Die Europäische Kommission hat auf eine aktuelle Bitte um Stellungnahme bislang nicht reagiert. Bereits am Dienstag, nach dem zweiten Angriff dieser Art, hatte sie jedoch erklärt, die Versorgung des EU-Marktes sei nicht gefährdet.

Der polnische Außenminister Radosław Sikorski reagierte unterdessen auf X auf einen Beitrag seines ungarischen Amtskollegen, in dem dieser behauptet hatte, die Ukraine wolle Ungarn in den Krieg hineinziehen.

"Péter, du bekommst von uns genauso viel Solidarität, wie wir von dir", entgegnete Sikorski, und spielte wohl auf die häufigen Vetos der ungarischen Regierung in der EU an, wenn es um Unterstützung für die Ukraine geht.

Zu den Barrierefreiheitskürzeln springen
Diesen Artikel teilen Kommentare

Zum selben Thema

"Es ist zu beängstigend": 1 Million Menschen aus Ostukraine evakuiert

Trotz EU-Sanktionen: Ungarn und Serbien einigen sich mit Russland auf neue Ölpipeline

Kein russisches Öl für Tschechien - Leck in der Druschba-Pipeline