EU organisiert digitale Party für fast 400.000 € - aber nur 6 Leute machen mit

Die Metaverse-Party
Die Metaverse-Party Copyright Screenshot of the EU's metaverse party taken from Vince Chadwick Twitter @vchadw
Von Sarah PalmerEuronews
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Eine EU-Veranstaltung im Metaversum hat offenbar so gut wie niemanden interessiert.

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Stellen Sie sich vor, Sie haben eine Party organisiert und so gut wie niemand ist gekommen. Das ist der Alptraum eines jeden Gastgebers - und natürlich noch schlimmer, wenn man fast 400.000 Euro für den Veranstaltungsort ausgegeben hat.

Am 29. November hat die Generaldirektion Internationale Partnerschaften der Europäischen Kommission eine digitale Party im Metaverse veranstaltet, um junge Leute auf ihre Arbeit aufmerksam zu machen.

Doch Berichten im Internet zufolge haben sich nur sechs Personen für die Party interessiert.

Aufgabe der Generaldirektion Internationale Partnerschaften ist es, Länder auf der ganzen Welt zu unterstützen, sei es durch Zuschüsse für Entwicklungsländer, Investitionen zur Armutsbekämpfung oder Beiträge zur Klimafinanzierung.

Die Generaldirektion Internationale Partnerschaften hat 387 000 Euro für seine Metaverse-Plattform ausgegeben, um die Global-Gateway-Initiative der EU zu fördern, mit der 300 Milliarden Euro in den Aufbau neuer Infrastrukturen in einer Vielzahl von Ländern investiert werden sollen.

Einer der Teilnehmer, der bei der als "Gala-Veranstaltung" angekündigten Veranstaltung dabei war, war der Journalist Vince Chadwick.

"Nach anfänglichen etwas verwirrten Gesprächen mit den etwa fünf anderen Menschen, die sich eingeloggt hatten, bin ich allein. Ich bin allein", tweetete er.

Das Konzept hinter der Veranstaltung war denkbar einfach: Junge Menschen sollten über die EU aufgeklärt werden und mehr über die Aktivitäten der EU erfahren.

Ein Sprecher der Kommission erklärte gegenüber der globalen Medienplattform Devex, dass das Ziel darin bestehe, "das Bewusstsein dafür zu schärfen, was die EU auf der Weltbühne tut", und zwar bei den 18- bis 35-Jährigen, die "vor allem auf TikTok und Instagram" zu finden seien, "die der EU gegenüber neutral eingestellt sind" und "normalerweise nicht mit solchen Informationen in Berührung kommen".

Die Veranstaltung wurde als "24-Stunden-Strandparty" mit einer tropischen Inselkulisse beworben.

Nachdem ein paar Worte gewechselt worden waren, hatten die meisten Teilnehmenden genug, und Chadwick blieb als letzter Avatar zurück.

Das Metaversum der Direktion für internationale Partnerschaften der EU sollte ein Ort sein, an dem sich Menschen treffen und "über globale Themen nachdenken können, um etwas für unsere gemeinsame Zukunft zu bewirken".

Euronews Next hat sich mit der Europäischen Kommission in Verbindung gesetzt und um eine Stellungnahme gebeten.

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