Tausende Urlauber wegen Waldbrände in Frankreich evakuiert

Eine Frau macht ein Foto von einem Waldbrand, der zur Evakuierung von mehr als 3.000 Menschen von nahe gelegenen Campingplätzen in Saint-Andre geführt hat.
Eine Frau macht ein Foto von einem Waldbrand, der zur Evakuierung von mehr als 3.000 Menschen von nahe gelegenen Campingplätzen in Saint-Andre geführt hat. Copyright Raymond ROIG / AFP
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Von Ally Wybrew
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Dieser Artikel wurde im Original veröffentlicht auf Englisch

Tausende Einwohnern und Urlauber mussten ihre Häuser und Campingplätze verlassen, weil sich ein Flächenbrand im Südwesten Frankreichs schnell ausbreitet hatte.

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Ein Waldbrand, der gestern in den Pyrenäen ausgebrochen ist, hat Städte an der französisch-spanischen Grenze erreicht und zu Massenevakuierungen geführt.

Mehr als 3.000 Touristen und Einheimische wurden von vier Campingplätzen und aus zwei Wohnsiedlungen in der Nähe von Saint-André und Argelès-sur-Mer, südlich der Stadt Perpignan, evakuiert. Feuerwehrleute versuchten, den Brand einzudämmen.

Das Inferno erreichte die besiedelten Gebiete, nachdem es sich über 500 Hektar Land in der Region Pyrenees-Orientales ausgebreitet hatte. Die Region gehört zu den Gebieten, die von der diesjährigen Dürre am stärksten betroffenen sind. Hunderte Feuerwehrleute und Flugzeuge waren im Einsatz, um das Feuer zu bekämpfen.

Das Feuer breitete sich aufgrund der hohen Temperaturen und Winde von bis zu 80 Stundenkilometern ungewöhnlich schnell aus. Siebzehn Feuerwehrleute wurden bei dem Versuch, die Flammen einzudämmen, verletzt, einer wurde ins Krankenhaus eingeliefert.

Dreißig Häuser, ein Campingplatz und ein Lagerhaus wurden beschädigt, Straßen wurden blockiert, der Zugverkehr zwischen Perpignan und der spanischen Grenze wurde vorübergehend eingestellt.

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The Serre-Poncon hydroelectric dam is pictured in France, Tuesday, May 2, 2023.Daniel Cole/Copyright 2023 The AP. All rights reserved

Feuer unter Kontrolle, aber es könnten mehr folgen

Am Dienstag konnten die meisten Urlauber auf ihre Campingplätze zurückkehren, weil die Behörden das Feuer erfolgreich eingedämmt hatten. Weitere Ausbrüche werden jedoch nicht ausgeschlossen.

Rodrigue Furcy, ein hochrangiger Beamter der Region, erklärte gegenüber einem französischen Radiosender: "Das Feuer ist eingedämmt", aber das Gebiet stehe weiterhin "unter strenger Beobachtung, und die Feuerwehr kämpft immer noch gegen das Feuer an".

Innenminister Gérald Darmanin rief "die Bevölkerung und die Urlauber zu äußerster Wachsamkeit auf". Aufgrund bevorstehender, weiterer, extremer Hitzeperioden seien die  Behörden in höchster Alarmbereitschaft. 

Gestern wurde für die Regionen Savoie und Haute-Savoie an der französisch-schweizerischen Grenze die Alarmstufe Orange (unterhalb der höchsten Warnstufe) ausgerufen. 

Für die Region Pyrénées-Orientales werden im Laufe der Woche höhere Temperaturen vorhergesagt, wobei Spitzenwerte von bis zu 39 Grad Celsius wahrscheinlich sind. 

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A stranded sail boat with a sign reading "for sale" lies above the water line at the Serre-Poncon resevoir in FranceDaniel Cole/Copyright 2023 The AP. All rights reserved

Was passiert mit dem Wetter in Frankreich?

Das vergangene Jahr war in Frankreich das wärmste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen, und in diesem Jahr wird fast ein Drittel Europas von der Europäischen Agentur für Trockenheit als Krisengebiet eingestuft.

Viele südeuropäische Länder wurden von Waldbränden und Hitzewellen heimgesucht, die auf das Zusammenspiel des Wetterphänomens El-Niño und der globaler Erwärmung zurückzuführen sind. Diese ungewöhnlichen Temperaturen haben den Reiseverkehr in einigen Gebieten beeinträchtigt.

Allein in dieser Woche waren 300.000 Franzosen aufgrund der Dürre in den südlichen Gebieten des Landes von einer unterbrochenen Wasserversorgung betroffen. Auch die Pyrenäen leiden seit Monaten unter großer Hitze.

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