Vor dem Weltmilchtag am 1. Juni haben österreichische Bauern vor dem Parlament in Wien für höhere Einkommen demonstriert.
Zahlreiche Vertreter der Österreichischen Agrargemeinschaft (AGÖ) haben in Wien eine Protestaktion für höhere Einkommen gestartet. Trotz strömenden Regens beteiligten sich Bauern aus den verschiedensten landwirtschaftlichen Sektoren an der Aktion: Milchbauern, Schweinezüchter, Nebenerwerbsbauern.
Viele brachten ihre Kinder mit, also die nächste Generation, die die Höfe übernehmen will.
„Wir sind hier, weil die Einkommenssituation in der Landwirtschaft katastrophal ist, weil wir auf den Höfen einfach keine Kaufkraft haben. Einfach faire Preise für unsere Arbeit, faire Preise für unsere Produkte", begründete AGÖ-Geschäftsführer Johann Konrad den Protest.
"Es kann nicht sein, dass der Handel große Gewinne macht und uns Bauern im Regen stehen lässt. Wir haben Gummistiefel als Zeichen dafür gemacht, dass wir das Ganze einfach satt haben, wir ziehen täglich unsere Gummistiefel an und bekommen unseren Lohn nicht ausbezahlt", fügte Konrad an.
In finanzieller Hinsicht fordert die AGÖ – im Zusammenhang mit dem Weltmilchtag an diesem Wochenende – höhere Milchpreise. Konkret geht es um 5 Cent mehr pro Kilo Milch. Der Preis wird nicht im Parlament festgelegt, aber dort könnte er diskutiert werden.
Die AGÖ hatte deshalb Vertreter aller Nationalratsparteien eingeladen, aber nur der Agrarsprecher der FPÖ, Peter Schmiedlechner, kam zu der Kundgebung. Schmiedlechner unterstrich, dass die Politik zwar nicht für die Preise verantwortlich sei, die Landwirte erzielen könnten, sehr wohl aber für die Rahmenbedingungen unter denen sie arbeiteten. Da müsse die Politik ansetzen, forderte er.
Mit über 4.000 aktiven Mitgliedern ist die Österreichische Agrargemeinschaft (AGÖ) die größte unabhängige Agrargemeinschaft Österreichs und eine der größten in Europa. Die AGÖ steht für die Interessen ihrer Mitglieder wie die Höhe der Einkommen ein.