Die USA haben Frankreich offenbar deutlich stärker ausspioniert, als bisher bekannt war. Die Enthüllungsplattform Wikileaks veröffentliche jetzt
Die USA haben Frankreich offenbar deutlich stärker ausspioniert, als bisher bekannt war. Die Enthüllungsplattform Wikileaks veröffentliche jetzt gemeinsam mit der französischen Internetzeitung Mediapart weitere angebliche Geheimdokumente des US-Geheimdienstes NSA.
Demnach bespitzelten die Spione nicht nur französische Unternehmen, sondern auch die ehemaligen Pariser Finanzminister Francois Baroin und Pierre Moscovici. Die beiden waren nacheinander von 2011 bis 2014 im Amt. Außerdem sollen weitere hochrangige Beamte sowie der französische Botschafter in den USA bespitzelt worden sein.
Laut Wikileaks forderte die NSA zudem die Geheimdienste Australiens, Großbritanniens, Kanadas und Neuseelands dazu auf, Informationen über französische Exportverträge zu sammeln.
UK, Australia, NZ, Canada shared in US spying on France bonanza http://t.co/zbSCFlkeQM#auspolausflatfish</a></p>— WikiLeaks (
wikileaks) 29. Juni 2015
Erst vergangene Woche sorgten die Enthüllungen, dass die NSA mindestens drei französische Präsidenten abgehört hat, für Empörung in Paris. Außerdem wurde bekannt, dass die NSA auch die EU bespitzelt. Pierre Moscovici, inzwischen EU-Währungskommissar, schrieb damals bei Twitter: “Sollte die NSA mich ausspioniert haben, verlange ich eine Erklärung von den USA. Eine Bespitzelung unter Verbündeten und Freunden ist nicht akzeptabel.”
Si j’ai été écouté par #NSA, je suis profondément choqué et demande explications aux autorités américaines.Inacceptable entre alliés et amis
— Pierre Moscovici (@pierremoscovici) 24. Juni 2015
Mediapart kündigte derweil an, dass noch weitere Dokumente veröffentlicht würden.
RELEASE: US orders economic espionage for all French company contracts over $200 million http://t.co/yNSvFO9yoRpic.twitter.com/Ep7WNG4eAb
— WikiLeaks (@wikileaks) 29. Juni 2015