Verhandlungen für drittes Hilfspaket in Athen - Tsipras bangt um Mehrheit

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Von Euronews
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Angesichts der Ankunft von Vertretern der internationalen Geldgeber in Athen versucht Regierungschef Alexis Tsipras, seine Partei zu einen. Bei einem

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Angesichts der Ankunft von Vertretern der internationalen Geldgeber in Athen versucht Regierungschef Alexis Tsipras, seine Partei zu einen. Bei einem Treffen schlug er vor, den Streit über die Sparmaßnahmen auf einem Parteitag zu besprechen. Der linke Syriza-Flügel hatte zuvor mit Spaltung gedroht. Tsipras könnte seine Mehrheit verlieren, damit würden Neuwahlen drohen.

Von der Unsicherheit haben Athener wie Yannis Haniotis offensichtlich genug: “Ich höre auf zu arbeiten”, sagt der Unternehmer. “Ich hab’ die Schnauze voll. Ich würde gerne sehen, woher der Staat Geld bekommt, wenn alle aufhören zu arbeiten.”

Der Rentner Kostas ist wütend auf den Regierungschef: “Tsipras hat einen Streit angefacht, einen großen Streit und was ist das Ergebnis? Nichts. Es ist eine Schande, aber das ist, was dabei ‘rumgekommen ist, nichts.”

Wie eine Sprecherin der EU-Kommission bestätigte, haben die Verhandlungen für ein drittes Hilfspaket zwischen Geldgebern und Athen Montag begonnen. Die Leiter aller Delegationen sollen spätestens bis Mittwoch in Griechenland eintreffen.

Louka Katseli, Politikerin und Chefin der größten griechischen Bank, der “National Bank of Greece”, schaut wenig optimistisch auf die Gespräche – sie war schon von den Sparmaßnahmen der Vergangenheit nicht überzeugt: “Die griechischen Auslandsschulden wurden in private Schulden überführt, die meisten Familien konnten ihre Steuern, Sozialabgaben, Hypothekenkredite nicht mehr bezahlen. Als Wirtschaftswissenschaftlerin habe ich das nicht wirklich für das Richtige gehalten.”

Das griechische Parlament wird für weitere Hilfsgelder weitere Sparmaßnahmen billigen müssen. Nach Einschätzung der Gläubiger sollte das dritte Rettungspaket 82 bis 86 Milliarden Euro umfassen. Die nächsten Schuldenrückzahlungen für Athen in Höhe von 3,2 Milliarden Euro werden am 20. August an die EZB fällig. Bis dahin soll das Rettungspaket stehen.

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