Polen: Freude und Frust nach Wahlsieg der Nationalkonservativen

Polen: Freude und Frust nach Wahlsieg der Nationalkonservativen
Von Euronews
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Die Reaktionen auf das Wahlergebnis in Polen sind durchwachsen. In der Presse halten sich Entsetzen und Freude über den Sieg der EU-kritischen

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Die Reaktionen auf das Wahlergebnis in Polen sind durchwachsen. In der Presse halten sich Entsetzen und Freude über den Sieg der EU-kritischen nationalkonservativen Partei Recht und Gerechtigkeit die Waage. Polen könne wieder Polen sein, so die konservative Zeitschrift Fronda, die polnische Neewsweek dagegen sprach von einem “verrückten Projekt.” Viele Bürger hatten mit dem Sieg der Konservativen gerechnet.

Ein Warschauer sagt: “Ich denke, die Demokratie hat gewonnen, zumal die Beteiligung mit 51 Prozent recht hoch war. In einer Demokratie gibt es eben hin und wieder einen Machtwechsel. Nun ist also die PiS dran. Hoffen wir, dass auch die, die nicht für sie gestimmt haben, glücklich werden.”

Ein anderer meint: “Die Wahl war recht vorhersehbar. Wir haben einen Sieg der PiS erwartet, aber nicht die absolute Mehrheit. Dass der Rechtsextreme Janusz Korwin-Mikke nicht im Parlament ist, überrascht mich. Die anderen Ergebnisse entsprechen den Umfragen.”

Den aktuellen Hochrechungen zufolge kam die PiS mit ihrer Spitzenkandidatin Beata Szydło auf 38 Prozent der Stimmen. Die von Ex-Ministerpräsident Jarosław Kaczyński geführte Partei kommt damit zum ersten Mal seit 2007 wieder an die Macht.

Die liberalkonservative Bürgerplattform von Regierungschefin Ewa Kopacz erreichte den Angaben zufolge 23,4 Prozent. Vor drei Jahren stimmten noch fast 34 Prozent der Wählen für die Plattform, die nun nach acht Regierungsjahren in die Opposition muss.

Drittstärkste Partei wurde die konservative Bewegung Kukiz des früheren Rockmusikers Paweł Kukiz, die 9,1 Prozent der Stimmen erhielt und auf 44 Abgeordnetensitze hoffen kann. Außerdem schafften die wirtschaftsliberale Partei Nowoczesna mit 7,2 Prozent und die Bauernpartei PSL mit 5,7 Prozent der Stimmen den Einzug ins Parlament. Die Linke hingegen ist erstmals nicht vertreten.

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