Nach NPD-Parolen: AfD-Vize Gauland kommt wieder im TV zu Wort und fühlt sich "reingelegt"

Nach NPD-Parolen: AfD-Vize Gauland kommt wieder im TV zu Wort und fühlt sich "reingelegt"
Von Kirsten Ripper
Diesen Artikel teilenKommentare
Diesen Artikel teilenClose Button

In der ARD-Talkshow “Anne Will” hat sich AfD-Vize Alexander Gauland wegen seiner umstrittenen Äußerung vor etwa einer Woche, die Leute wollen Jérôme Boateng nicht als Nachbarn verteidigt und erklärt,

WERBUNG

In der ARD-Talkshow “Anne Will” hat sich AfD-Vize Alexander Gauland wegen seiner umstrittenen Äußerung vor etwa einer Woche, die Leute wollen Jérôme Boateng nicht als Nachbarn verteidigt und erklärt, die FAZ-Journalisten hätten ihn reingelegt. Gauland wiederholte mehrmals, er habe nicht gewusst, wer Jérôme Boateng sei.

“Dass Sie mich reingelegt haben, ist doch völlig klar!” Alexander #Gauland (AfD) zu EckartLohse</a>. <a href="https://twitter.com/hashtag/AnneWill?src=hash">#AnneWill</a> <a href="https://twitter.com/hashtag/Boateng?src=hash">#Boateng</a><a href="https://t.co/H5CBBBc3Ec">https://t.co/H5CBBBc3Ec</a></p>&mdash; ANNE WILL Talkshow (AnneWillTalk) 5. Juni 2016

Auf Twitter wurde die Sendung, an der auch der deutsche Justizminister Heiko Maas teil- und den Part der Gegenrede gegen Gauland übernahm, eifrig kommentiert.

Bei Anne #Will: #Gauland meinte gerade “ich kannte Boateng nicht, ich wusste nicht, dass er farbig war.”

Ach, der Gute. Na ja.

— Eyüp E. (@eyuep_ee) 5. Juni 2016

Mein Name ist Gauland. Ich weiß von nix. #Annewill

— Nicole Diekmann (@nicolediekmann) 5. Juni 2016

Gauland ist bei Anne Will. Und gibt unfreiwillig komische Antworten.

— Kanonenbootdiplomat (@runkenwurz) 5. Juni 2016

Wie rassistisch ist Deutschland? fragt #annewill. Rassistisch genug, um wöchentlich Rassisten mit nem Millionenpublikum zu belohnen.

— Nico Semsrott (@nicosemsrott) 5. Juni 2016

Man sollte keine Gebühren dafür zahlen, Faschisten in Talk Shows ertragen zu müssen. #annewill#sauland

— Der Filmtipp (@derfilmtipp) 5. Juni 2016

In den sozialen Medien meldeten sich aber auch die zu Wort, die den Justizminister kritisieren. Auf Facebook soll es einen wahren Shitstorm gegen Maas gegeben haben.

#annewill Herr Maas glaubt wirklich dass die schweigende Mehrheit hinter ihm steht? Ich r soll sich besser mal umhören!

— mo (@motz_si) 5. Juni 2016

Zuvor erregte der 75-jährige Alexander Gauland schon wieder Aufsehen. Vor einer “Merkel muss weg” skandierenden Menge in Elsterwerda in Brandenburg verteidigte Gauland zunächst seine Äußerung zu Boateng mit der NPD-Parole “Heute sind wir tolerant, morgen fremd im eigenen Land”, dann bezeichnete er Angela Merkel als “Kanzler Diktatorin”. In der “Anne Will”-Sendung erklärte Gauland, er habe den Satz von den Fremden im eigenen Land bei Herrn Höcke gehört und übernommen, weil er den Satz “intelligent” finde.

Das jüdische Forum hat ein YouTube-Video der Veranstaltung in Elsterwerda veröffentlicht.

In den sozialen Medien halten viele die umstrittenen Äußerungen des AfD-Politikers für eine Strategie.

Wir wäre es denn nur alle 2 Wochen über die Ergüsse der #AfD, #Pegida & Co zu berichten …#IgnorePopulism#noAfD#Gaulandhanvoi</a> <a href="https://twitter.com/sixtus">sixtus

— (((Felix Herzog))) (@flecks) 5. Juni 2016

Andere reagieren mit einer Art Trotz, vor allem um ganz deutlich zu zeigen, was sie von Gauland halten.

“Das Deutschland, das Gauland will, ist scheiße.” Und jetzt warte ich auf meine Abschiebung. https://t.co/u5D4njJkiLpic.twitter.com/D3rzqW1NdR

— Simon Hurtz (@SimonHurtz) 5. Juni 2016

AfD-Vize Gauland sagt: “Heute sind wir tolerant, morgen fremd im eigenen Land.” Meine Antwort: Gewöhn dich dran, Alter! AfD_Bund</a></p>&mdash; Hasnain Kazim (HasnainKazim) 5. Juni 2016

Zumindest bei Anne Will können AfD-Politiker so schnell nicht auftreten, denn die Sendung geht erst in die EM und dann in die Sommerpause.
Ihre Meinung können Sie uns gerne auch auf Facebook mitteilen.

Diesen Artikel teilenKommentare

Zum selben Thema

Robert Habeck: "Wir müssen pragmatischer sein und weniger bürokratisch"

13.000 Arbeitsplätze: Scholz und Habeck eröffnen neue Giga-Fabrik an der Nordsee

Weimarer Dreieck: Scholz, Macron und Tusk wollen Ukrainehilfen beschleunigen