Nach einem Jahr wird die Grenze zwischen Venezuela und Kolumbien wieder geöffnet.
Nach einem Jahr wird die Grenze zwischen Venezuela und Kolumbien wieder geöffnet. Dies gaben die Präsidenten der beiden südamerikanischen Staaten bei einem Treffen in Puerto Ordaz im südostvenezolanischen Bundesstaat Bolivar bekannt. Nach Angaben des kolumbianischen Präsidenten Juan Manuel Santos dauerten die bilateralen Verhandlungen über die Wiederöffnung der Grenze mehrere Monate.
“Zunächst haben wir entschieden, was die wichtigsten Punkte sind. Sicherheit ist das wichtigste, das zur Normalisierung an der Grenze beiträgt”, erklärte Santos.
La seguridad es clave para apertura total de frontera, por lo que definimos medidas migratorias y de lucha #ContraElCrimen y el contrabando
— Juan Manuel Santos (@JuanManSantos) August 11, 2016
“Wir sind bereit auf der kolumbianischen Seite Benzin zu verkaufen, zu den Bedingungen, die wir diskutiert haben und dass wir gegen den Benzinschmuggel vorgehen und uns zu einer Normalisierung hinbewegen, die die vollständige Öffnung der Grenze ermöglicht”, erklärte der venezolanische Präsident Nicolás Maduro
Frontera colombo-venezolana será reabierta parcialmente a partir de este sábado 13 de agosto https://t.co/pwGuBjOGKrpic.twitter.com/s6ix9IB3vz
— NTN24 Venezuela (@NTN24ve) August 11, 2016
Ab Samstag sollen zunächst fünf Grenzübergänge für Fußgänger freigegeben werden. Um den Schmuggel zu unterbinden, soll der staatliche venezolanische Ölkonzern PDVSA Tankstellen im kolumbianischen Grenzgebiet betreiben, an denen der Treibstoff billiger als im Rest des Landes abgegeben wird.
Venezuela hatte die Grenze nach einem Zwischenfall im August vergangenen Jahres geschlossen. Bei einem Überfall einer bewaffneten Bande aus Kolumbien waren drei venezolanische Soldaten verletzt worden. Maduro spricht immer wieder von kolumbianischen Paramilitärs, die angeblich Venezuela destabilisieren wollen.
Entlang der Grenze blüht der Schmuggel. Aus Venezuela werden viele hochsubventionierte Güter nach Kolumbien geschmuggelt. Venezolaner decken sich mit Lebensmitteln, Medikamenten und Dingen des täglichen Bedarfs ein, die in Venezuela – zwar deutlich billiger – aber nur auf Bezugsschein oder kaum erhältlich sind.
Die sozialistische Regierung von Maduro macht für die Krise einen vom Ausland und Unternehmerkreisen angezettelten «Wirtschaftskrieg» verantwortlich. Nach Einschätzung von Regierungskritikern und ausländischen Beobachtern hingegen hat die Regierung die Misere durch eine verfehlte Wirtschaftspolitik selbst herbeigeführt.