Historisches Klimaabkommen von Paris in Kraft getreten

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Von Euronews
Historisches Klimaabkommen von Paris in Kraft getreten

Das historische Klimaabkommen von Paris ist an diesem Freitag in Kraft getreten.
Bislang haben 97 der 195 Staaten den Vertrag ratifiziert und sich damit verpflichtet, den Ausstoß von Treibhausgasen wie CO2 in den kommenden Jahrzehnten drastisch zu reduzieren. Das Abkommen gilt als diplomatische Meisterleistung.

Mit unserer Abstimmung wurde der Weg freigemacht, damit das gesamte Abkommen den notwendigen Schwellenwert überschreiten kann, um weltweit in Kraft zu treten.

Martin Schulz EU-Parlamentspräsident

Der Präsident der Klimakonferenz Laurent Fabius: “Ich lade nun alle Anwesenden der Konferenz ein, den Beschlussentwurf mit dem Namen ‘Pariser Abkommen’ anzunehmen. Ich schaue mich hier im Raum um und sehe eine positive Reaktion. Ich sehe keine Gegenstimmen. Damit ist das Pariser Klimaabkommen beschlossen.”

Aber nicht allen ging das Abkommen weit genug. Zahlreiche Aktivisten demonstrierten in der Nähe des Eiffelturms gegen die Vereinbarung. Sie kritisierten, dass reiche Länder und Ölstaaten in dem Abkommen bevorzugt werden. Eine britische Demonstrantin zweifelt am Erfolg des Vertrags. “Es gab zahlreiche Gespräche und es ist toll, dass die kleineren Länder darüber reden, die Erderwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen, aber es wurde kein echtes Abkommen erreicht und die reichen Länder tun nichts dagegen. Sie sind einfach zu stark von den Öl- und Gasunternehmen abhängig.”

Für das Inkrafttreten des Abkommens mussten mindestens 55 Länder, die für mindestens 55 Prozent des Treibhausgasausstoßes verantwortlich sind, die Vereinbarung ratifizieren. Es wurde mit einem langen Prozess gerechnet, doch schon im Oktober die gute Nachricht: Grünes Licht auch vom EU-Parlament. Parlamentspräsident Martin Schulz erklärte: “Mit unserer Abstimmung wurde der Weg freigemacht, damit das gesamte Abkommen den notwendigen Schwellenwert überschreiten kann, um weltweit in Kraft zu treten.”

Ausschlaggebend für den Erfolg war die Ratifizierung der “Übereinkunft von Paris” durch die USA und China, die beiden größten Verursacher von Treibhausgas-Emissionen. Beide Länder sind für rund 40 Prozent des globalen Kohlenstoffdioxid-Ausstoßes verantwortlich.

Der Sprecher des UN-Generalsekretärs Stephane Dujarric sagte: “Der Generalsekretär hat an einem symbolträchtigen Treffen in China teilgenommen, wo ihm die Ratifizierungsurkunde der USA und China überreicht wurden. Wir hoffen, dass der Nachfolger im Weißen Haus auch 2017 die führende Rolle, die die USA einnimmt, fortführt.”

Das Abkommen hat hohe Ziele: Der Ausstoß von Treibhausgasen soll auf Null reduziert werden und das schon zwischen 2045 und 2060. Als Wermutstropfen gilt, dass das Abkommen zwar rechtlich bindend ist, aber den Staaten, die dagegen verstoßen, keine Konsequenzen drohen. Auf der Klimakonferenz in Marokko sollen nun konkrete Lösungen zur Umsetzung der Ziele gefunden werden.