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Pariser Vorstädte: Frustration über Kluft zwischen Armut und Goldmedaillen

Paris
Paris Copyright (Ludovic Marin/Pool Photo via AP)
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Von Euronews
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Eigentlich sollte ein großer Teil der Athleten-Wohnungen nach den Spielen in Sozialwohnungen umgewandelt werden. Aber die Pläne wurden geändert.

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In den Vorstädten im Norden und Osten von Paris lebt mehr als ein Viertel der Bevölkerung unterhalb der Armutsgrenze. Hier befinden aber auch die Stadien und Schwimmbäder für die Olympischen Spiele. Die Bewohner kommen nur selten zu den Wettkämpfen, sie können sich die Tickets nicht leisten.

Die Sportwettkämpfe werden an fünf Orten in den Banlieues ausgetragen, darunter das Stade de France, das größte Stadion Frankreichs, das sich in Saint-Denis befindet. Die Trainingsstätten sind an elf Orten in den Vororten.

Das olympische Dorf befindet sich in Seine-Saint-Denis - ebenfalls ein Vorort. Tausende neue Wohnungen, in denen derzeit die Athleten untergebracht sind, sind bald für die Bewohner vorgesehen, aber die Zahl wurde stark reduziert, sagt Bewohner Hamid Ouidir, der auch in der Bürgerversammlung engagiert ist.

"Es wurde versprochen, dass 40 % der Wohnungen in Saint-Denis zu Sozialwohnungen werden. Dieser Anteil wurde auf 20 % reduziert. 80 Prozent werden zu Eigentumswohnungen, deren Preise extrem hoch sind. Für die Bewohner hier ist das unerschwinglich", so Ouidir.

Einige Vorstädte versuchen, die Kluft zwischen der Armut der Bewohner und den nur wenige Kilometer entfernten Goldmedaillen zu überbrücken - so wie hier in Tremblay-en-France. Sie richten Fanzonen ein, bieten kostenlosen Sport und andere Aktivitäten an und übertragen die Spiele live.

"Viele Einwohner können sich keine Eintrittskarten für die Spiele leisten. Wir wollen Frustrationen darüber verhindern. Hier können sie die Spiele wirklich erleben", sagt Michel Bodart, Stadtrat von Tremblay-en-France.

Aber es gibt auch Proteste, wie zum Beispiel in der Banlieue Saint-Denis. Ein spezielles Bürgerkomitee hat mehrmals gegen die Bauarbeiten für die Olympischen Spiele protestiert. So wurde zum Beispiel eine neue Straße in der Stadt gebaut, die auch als Einfahrt zur Autobahn A86 dient. Die Busse zum Olympischen Dorf fahren hier hin und her. Nach den Spielen wird auch der reguläre Verkehr diese Straße nutzen.

Die neue Straße hat sechs Fahrspuren und führt direkt an zwei Schulen vorbei. Diese Schulen mit Kindern im Alter von 3 bis 12 Jahren sind nun vollständig in ein Dreieck aus Straßen und Autobahnen eingezwängt.

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