Der Staat Michigan ganz im Norden der USA gibt seine Auszählung erst Ende November bekannt, daher sind die offiziellen Zahlen der US-Präsidentschaftswahlen vom 9. November 2016 noch immer nicht komplett.
Aktuell sieht das Ergebnis laut New York Times so aus:
Hillary Clinton 62.391335 Stimmen – 48 Prozent
Donald Trump 61.125956 Stimmen – 47 Prozent
Das macht 1.265 379 Stimmen Unterschied.
Die Kandidatin der Demokraten hat also 1.265 379 Stimmen mehr als der Kandidat der Demokraten, damit hat Hillary Clinton das sogenannte Popular Vote gewonnen. Doch das Wahlsystem der USA, in dem in jedem US-Bundesstaat nach dem THEWINNERTAKES IT ALL-Prinzip eine gewisse Anzahl von Wahlmännern und -frauen gewählt werden, die dann im Dezember den Präsidenten bestimmen, ist Donald Trump der klare Sieger.
Hillary Clinton 232 Wahlmänner und -frauen
Donald Trump 290 Wahlmänner und -frauen
Die Mehrheit liegt bei 270 Wahlmännern und -frauen, und auch hier fehlen die 16 Wahlmänner und -frauen aus Michigan.
Die Wahlmänner und -frauen zusammen werden als ELECTORALCOLLEGE bezeichnet. Viele halten dieses Wahlsystem, bei dem vor allem ländliche US-Bundesstaaten mit wenig Einwohnern mehr Gewicht haben als die grösseren mit den Metropolen, für veraltet. In POLITICO nennt Timothy Noah das aktuelle Wahlsystem einen “creaky anachronism”, einen “knarzenden Anachronismus”, nur wegen der politischen Unbeweglichkeit werde das Wahlrecht bisher so aufrechterhalten.
Die scheidende Senatorin Barbara Boxer aus Kalifornien hat jetzt erste juristische Schritte eingeleitet, um das Wahlrecht zu verändern.
ICYMI: California Sen. Barbara Boxer filed a bill to abolish the Electoral College once and for all https://t.co/qCbbfgS8Ng
— Vox (@voxdotcom) 19. November 2016
Tatsächlich liegt auch die genaue Zahl der Wahlbeteiligung noch nicht vor, aber fast überall in den USA gibt es mehr Nicht-Wähler als Wähler.
This map shows how ‘did not vote’ actually won the election by a huge margin. :https://t.co/fTGSiXxtlbpic.twitter.com/kdkxahRAyD
— RELEVANT (@RELEVANT) 17. November 2016
In etwa liegt die Wahlbeteiligung bei 53,1 Prozent.
The numbers:
— Paul johnson (@paul__johnson) 9. November 2016
- Clinton 25.6% of vote
- Trump 25.5% of vote
- Did not vote 46.9%
-Turnout 53.1%https://t.co/xISIxpBzyE
Auf Twitter träumen viele davon, wie die Wahl hätte ausgehen können, wenn das Wahlrecht geändert würde.
Big states will love the popular vote. pic.twitter.com/VBV6xKpv0f
— The Daily Signal (@DailySignal) 18. November 2016
Look at the map —-> Why We Don't Elect Presidents via Popular Vote | RedState https://t.co/mX0u9RxZNi
— Jay Caruso (@JayCaruso) 19. November 2016
Einige leiten aus dem Vorsprung von Clinton im POPULARVOTE auch ab, dass Trump das wirkliche Mandat fehle.
Trump's percentage of the popular vote is now below that of Mitt Romney in 2012. He has absolutely NO mandate. https://t.co/4IWRKGj8Lj
— John Nichols (@NicholsUprising) 16. November 2016
Der scheidende Präsident Barack Obama und die unterlegene Kandidatin Hillary Clinton haben das Wahlrecht in den USA nicht kritisiert. Die beiden haben mehrfach versucht, die Menschen in den USA und in der Welt mit dem Ausgang der Wahlen zu versöhnen.