Ab 1. Mai 2017 - Insekten auf dem Menu in der Schweiz

Ab 1. Mai 2017 - Insekten auf dem Menu in der Schweiz
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Von Kirsten Ripper
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Zwar gibt es in Europa – vor allem in den Niederlanden und Belgien – schon einige Restaurants, in denen man Insekten essen kann, doch ab dem 1.

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Zwar gibt es in Europa – vor allem in den Niederlanden und Belgien – schon einige Restaurants, in denen man Insekten essen kann, doch ab dem 1. Mai 2017 dürfen Mehlwürmer, Heuschrecken und Grillen in der Schweiz ganz offiziell als Lebensmittel verkauft werden. Im Dezember 2016 hatte der Schweizer Bundesrat grünes Licht gegeben – und jetzt treten die neuen Regeln in Kraft. Auf den Packungen soll zum Beispiel der Nährwert der Insekten angegeben werden. Das gilt besonders für sogenannte Proteinextrakte aus Insekten, die besser gekennzeichnet sein sollen.

Insekten essen ist Trend

Nach Angaben der UN sollen bis 2030 etwa neun Milliarden Menschen Insekten verzehren. Weltweit essen zur Zeit etwa zwei Milliarden Menschen im Alltag Insekten. Diese enthalten Proteine, Eiweiß und andere Nährstoffe. Bisher werden die meisten Insekten aber in freier Wildbahn gefangen und nicht extra für den Verzehr gezüchtet.

Gegenüber Fleisch und Fisch gilt die Aufzucht von Insekten als viel umweltschonender, denn es wird weit weniger Energie verbraucht als zum Beispiel bei der Aufzucht von Rindern.

In Asien werden Heuschrecken gegrillt oder mit Erdnüssen gefüllt und im Wok gebraten. Auch in Teilen Afrikas und Lateinamerikas essen Menschen Insekten.

Schadstoffe und Allergien durch Insekten

In Deutschland gab es bisher zahlreiche Bedenken gegen den Verzehr von Insekten. Kritiker verweisen darauf, dass Insekten schlimme Allergien auslösen können und dass Insektenlarven zuweilen Cadmium und andere Schadstoffe enthalten, die beim Menschen Nierenschäden verursachen können. Da sich viele Insekten von Abfällen ernähren, wird auch befürchtet, dass bei der Aufzucht Krankheitserreger verbreitet werden könnten.

Oft finden Menschen in Europa den Anblick von Insekten eklig. Daher werden die Insekten meist verarbeitet in Form von Bällchen oder Burgern angeboten. Über den Geschmack lässt sich ja bekanntlich streiten…

Aufzuchtanlage von Insekten in Zürich

Wie die NZZ berichtet, sieht die Stadt Zürich in den Insekten als Lebensmitteln eine Chance und will eine Aufzuchtanlage in der Stadt einrichten. Alle drei als Lebensmittel zugelassenen Arten, also Heuschrecken, Mehlwürmer und Grillen, sollen in Zürich herangezogen werden.

In Egerkingen hat ein Restaurantbesitzer bereits eine Zuchtfarm eingerichtet.

En Guete: Jetzt gibt es bald essbare Insekten aus dem Gäu#Egerkingen#Grillen#Hallehttps://t.co/0xG5b14L6rpic.twitter.com/CVzTa4hxm3

— TICKING News Schweiz (@TICKINGNews_CH) April 1, 2017

Die neuen Regelungen für Insekten als Lebensmittel in der Schweiz können Sie hier nachlesen.

Der SWR gibt auch Rezept-Tipps für Insekten

Ab Mai 2017 können Insekten in der Schweiz legal verkauft werden – https://t.co/xOtjbtJ4L7 Jauchzet, frohlocket: Der Schweizer Bundesrat…

— Michael Seybold (@MichaelSeybold) December 19, 2016

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