Amnesty Jahresbericht: 2016 weniger Hinrichtungen, mehr Todesurteile

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Von Euronews mit dpa
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Auch 2016 wurden mehrere tausend Menschen weltweit hingerichtet. Wie viele genau kann nur geschätzt werden. China behandelt die Todesstrafe als Staatsgeheminis.

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China, Iran, Saudi-Arabien, Irak und Pakistan sind laut Amnesty International die Länder, in denen 2016 die meisten Hinrichtungen stattfanden. Insgesamt sei die Zahl weltweit um ein Drittel auf 1.032 erfasste Exekutionen gesunken. Das geht aus dem jüngsten Jahresbericht der Menschenrechtsorganisation hervor. Nicht genau bekannt ist die Zahl der Hinrichtungen in China, die Amnesty jedoch auf mehrere Tausend schätzt. Die chinesische Führung behandelt die Todesstrafe als Staatsgeheimnis.

William Nee, Koautor des Berichts: “Unsere Botschaft an die chinesische Regierung ist simpel: Sagen Sie die Wahrheit, veröffentlichen Sie alle Informationen über die Zahl der Hinrichtungen, wie es die Vereinten Nationen seit 40 Jahren fordern und wie sie es in jüngsten Jahren selbst zugesagt haben. Sie wollen mehr Transparenz zeigen und legale Dokumente offen legen.”

Zum ersten Mal seit 2006 sind die USA nicht unter den fünf Staaten mit den meisten Hinrichtungen. Die Zahl der Exekutionen sank um 29 Prozent auf den niedrigsten Stand seit 1991. Amnesty führt die Entwicklung auf Probleme bei der Beschaffung von Chemikalien für Hinrichtungen durch die Giftspritze zurück. Allerdings ist auch die Zahl der Todesurteile in den USA drastisch gesunken. 2016 waren es nur noch 30 in 13 Bundesstaaten – so wenige wie seit 1977 nicht mehr. Mitte der 1990er Jahre waren es noch mehr als 300.

Laut amnesty_de</a> 3117 <a href="https://twitter.com/hashtag/Todesurteile?src=hash">#Todesurteile</a> und 1031 <a href="https://twitter.com/hashtag/Hinrichtungen?src=hash">#Hinrichtungen</a> im letzten Jahr weltweit. <a href="https://t.co/HgDPxGPkmM">https://t.co/HgDPxGPkmM</a></p>&mdash; inforadio (rbbinforadio) 11 avril 2017

Unsere aktuellen Zahlen zur #Todesstrafe sind da: https://t.co/kRwHlSwkos#DeathPenaltypic.twitter.com/Cuwlhq64Vi

— Amnesty Deutschland (@amnesty_de) 11 avril 2017

Als besorgniserregend bezeichnet Amnesty International schließlich den weltweiten Anstieg der Todesurteile um mehr als die Hälfte auf 3117, der auf auf einzelne afrikanische Länder zurückzuführen sei. In Nigeria verdreifachte sich die Zahl der Urteile, aber auch in Kamerun, Sambia und Somalia registrierte Amnesty einen Anstieg.

Mit dem Südsee-Staat Nauru und dem afrikanischen Benin schafften 2016 zwei weitere Länder die Todesstrafe ab. Damit stieg die Zahl der Länder ohne Todesstrafe auf 141 – also mehr als zwei Drittel aller Länder. Gleichzeitig sank die Zahl der Länder, in denen Todesurteile gesprochen wurden von 61 auf 55.

Den Bericht von Amnesty International finden Sie hier

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