Italienischer Arzt: "Konzentrationslager in Libyen"

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Von Euronews
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Pietro Bartolo zufolge leben Flüchtlinge in dem nordafrikanischen Land in unhaltbaren Zuständen.

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Wie viele Menschen in Flüchtlingslagern in Libyen hausen, weiß niemand so richtig. Sicher ist hingegen, dass die Lebensbedingungen teils äußerst prekär sind. Pietro Bartolo leitet seit Jahren die medizinischen Dienste auf der italienischen Insel Lampedusa, auf der tausende Flüchtlinge landeten. Dadurch erhält der Arzt immer wieder Berichte aus erster Hand – auch über Flüchtlinge, die in Libyen wie Sklaven gehalten werden.

„Das Abkommen zwischen Italien und Libyen ist schlimmer als das zwischen Europa und der Türkei, denn in der Türkei wurden zumindest Flüchtlingslager errichtet. In Libyen sind es Konzentrationslager. (…) Dort werden Schwarze nicht als Menschen, sondern als minderwertige Wesen angesehen, mit denen man machen kann, was man will. Wir stellen Foltermerkmale fest: Durch Schüsse, Elektroschocker, Verbrennungen, Peitschenhiebe, die Menschen sind abgemagert. Das sind brutale und inakzeptable Vorkommnisse. Europa sollte sich darüber empören, ernsthafte Maßnahmen für die Menschen ergreifen und sich nicht verweigern”, so Pietro Bartolo.

Im Rahmen des Abkommens mit Libyen unterstützt Italien die Küstenwache des nordafrikanischen Landes, in den kommenden Wochen sollen Hilfsmannschaften nach Libyen geschickt werden, um die Flüchtlinge zu versorgen.

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