Papst Franziskus ruft in seiner ersten öffentlichen Messe in Myanmar zu Frieden und Versöhnung auf.
Wir meinen, dass die Heilung durch Wut und Rache geschehen kann. Aber der Weg der Rache ist nicht der Weg Jesu.
in Myanmar
Papst Franziskus hat die Menschen in Myanmar zu Frieden und Versöhnung aufgerufen.
Rund 150.000 Menschen kamen zu der ersten öffentlichen Messe, die Franziskus seit seiner Ankunft in dem mehrheitlich buddhistischen Land abgehalten hat.
Nur etwa 700.000 der gut 51 Millionen Einwohner Myanmars sind römisch-katholisch.
Auf Anraten seiner Berater erwähnte Franziskus während seines Besuchs in Myanmar die verfolgte Minderheit der Rohingya nicht namentlich, bat in seiner Predigt aber um Gerechtigkeit, Menschenrechte und Respekt für jede ethnische Gruppe und deren Identität.
"Ich weiß, dass viele in Myanmar die Wunden der Gewalt tragen, sowohl sichtbare als auch unsichtbare. Wir denken, dass die Heilung aus Wut und Rache entstehen kann. Doch der Weg der Rache ist nicht der Weg Jesu", sagte der Papst während seiner Rede in der ehemaligen Hauptstadt Yangon.
Nach fast fünf Jahrzehnten bestehen in Myanmar noch immer viele ethnische Konflikte.
Franziskus traf sich mit Friedensnobelpreisträgerin und de-facto-Regierungschefin Aung San Suu Kyi, deren selbsterklärtes Ziel es ist, diese ethnischen Konflikte in dem südostasiatischen Land zu beenden. International wurde sie in den letzten Wochen kritisiert, da sie Zweifel an Berichten über das Vorgehen gegen die Rohingya geäußert hat.
Die Rohingya sind laut Vereinten Nationen "eine der am stärksten verfolgten Minderheiten der Welt".
Am Donnerstag wird der Papst weiter in den Nachbarstaat Bangladesch reisen, wo inzwischen viele 100.000 geflüchtete Rohingya leben. Dort will er sich unter anderem mit Präsident Abdul Hamid treffen.