Türkei: 75 mutmaßliche IS-Anhänger festgenommen

In der Türkei sind 75 Menschen unter dem Verdacht festgenommen worden, der Terror-Miliz "Islamischer Staat" anzugehören - das teilte die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu mit. In Istanbul seien bei mehreren Razzien am Freitag 46 Verdächtige gefasst worden, in der Hauptstadt Ankara sollen es 29 Festnahmen gewesen sein. Die meisten von ihnen waren nach Angaben Anadolus Ausländer.
Einige von ihnen werden unter anderem beschuldigt, möglicherweise in der bevorstehenden Silvesternacht einen Anschlag geplant zu haben. Materielle Beweismittel, die den Verdacht erhärten, wurden von der Polizei beschlagnahmt. Außerdem sollen einige Verdächtige an Schmuggel und Diebstahl für die IS-Kämpfer beteiligt sein. An dem Großeinsatz waren mehr als 500 Polizisten beteiligt.
Verschärfte Sicherheitsmaßnahmen in Istanbul und Ankara
Bereits am Donnerstag hatten Sicherheitskräfte laut Anadolu bei Razzien in 14 Provinzen 124 mutmaßliche IS-Anhänger festgenommen.
In der Hauptstadt Ankara werden die Sicherheitsmaßnahmen verschärft, erklärte der Gouverneur. In Istanbul haben die Behörden die diesjährigen Silvesterfeiern aus Sicherheitsgründen in drei zentralen Bezirken sogar verboten. Rund 40 000 Sicherheitskräfte werden in der Stadt im Einsatz sein, so der Gouverneur von Istanbul am Donnerstag.
Trauma von Silvesternacht 2016/2017
Die Turkei ist immer noch traumatisiert: Im vergangenen Jahr wurde die Silvesternacht in Istanbul zum Albtraum. Ein Angreiffer hatte im Nachtklub Reina 39 Menschen getötet. Der IS reklamierte die Tat damals für sich. Der aus Usbekstan stammende Täter sei "ein viersprachiger, gut ausgebildeter Terrorist", sagte damals Istanbuls Gouverneur Vasip Sahin. Diesen Monat hat ein Prozess gegen die mutmaßlichen Beteiligten begonnen.