Im Gespräch mit Theresa May geht es außerdem um die Toten an der Grenze zu Gaza.
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu ist auf Europatour. Der konservative Politiker wirbt für seine harte Linie gegen den Iran, für die Aufkündigung des Atomabkommens, wie es die USA getan haben. Viel Erfolg hatte er bisher aber nicht. Die jüngste Abfuhr bekam er in England. Premierministerin Theresa May hält den Atomdeal weiterhin für den besten Weg, den Iran vom Besitz einer Atomwaffe abzuhalten. Auch sieht sie keine Verletzung der Vertragsbedingungen durch den Iran.
Stattdessen äußerte sie Sorge über die Toten an der Grenze zum Gaza-Streifen. Nach Angaben der Gesundheitsbehörde in Gaza waren bei den jüngsten Protesten mehr als 100 Palästinenser von israelischen Soldaten erschossen worden, Netanjahu sieht die im Gaza-Streifen herrschende Hamas in der Verantwortung. May forderte ein Engagement für eine zwei-Staaten-Lösung in Israel und Palästina.
Zuvor hatte Netanjahu bereits Berlin und Paris besucht. Unter anderem verwies er auf jüngste Äußerungen der iranischen Führung, wonach Israel ein "Krebsgeschwür" sei. Dennoch ließen auch Deutschlands Bundeskanzlerin Angela Merkel und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron ihren israelischen Kollegen abblitzen.
Merkel machte außerdem klar, dass die Frage nach Jerusalem als Hauptstadt nur im Rahmen einer Zweistaatenlösung verhandelt werden könne. Die Bundesregierung hatte zuvor schon deutlich gemacht, die deutsche Botschaft nicht von Tel Aviv nach Jerusalem zu verlegen, wie es bereits die USA getan haben.