Die Journalistin Mesale Tolu ist nach sieben Monaten Haft aus der Türkei nach Deutschland zurückgekehrt. Doch ihr Mann muss dort bleiben.
Die monatelang in der Türkei inhaftierte deutsche Journalistin Mesale Tolu ist zurück in Deutschland. Sie landete am Stuttgarter Flughafen. Tolu, die für die linke Nachrichtenagentur Etha arbeitete, ist in der Türkei wegen Terrorvorwürfen angeklagt. Im Dezember war sie freigelassen worden, Erst vor wenigen Tagen hob ein Gericht die gegen sie verhängte Ausreisesperre auf.
Dennoch ist ihre Freude über die Heimkehr nicht ungetrübt: "Ich bin zwar heute hier, aber hunderte Kolleginnen und Kollegen, Oppositionelle, Anwälte, Studenten - 70.000 Stundenten sind inhaftiert.- sind immer noch nicht frei. Deswegen ist es nicht so, dass ich mich wirklich über die Ausreise freue, weil ich weiß, dass sich in dem Land, in dem ich eingesperrt war, nichts verändert hat."
Ihr Prozess in der Türkei wird unterdessen fortgeführt. Auch ihr Ehemann Suat Corlu ist angeklagt. Seine Ausreisesperre ist nicht aufgehoben, er muss in der Türkei bleiben.