Patt-Situation in Schweden - Rechtspopulisten bei 17 %

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Copyright TT News Agency/Anders Wiklund/via REUTERS
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Von Kirsten Ripper
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Das linke und das rechte liegen fast gleichauf. Die rechtspopulistischen Schwedendemokraten verzeichen Zugewinne.

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Die linke Koalition und die konservative Allianz liegen mit knapp über 40 Prozent fast gleichauf. Deshalb wird mit einer schwierigen und langwierigen Regierungsbildung gerechnet. Bisher wollte niemand mit den rechtspopulistischen Schwedendemokraten verhandeln, doch die Partei von Jimmie Akesson ist mit mehr als 17 Prozent der Stimmen die drittstärkste Kraft. Akesson sagte am Wahlabend, er sei zur Übernahme von Regierungsverantwortung und zu Gesprächen mit allen Parteien - besonders mit den Konservativen - bereit.

Regierungschef Stefan Lövfen hat die Schweden nach der Wahl zum Zusammenhalt aufgefordert. Seine Sozialdemokraten bleiben mit 28,4 Prozent die stärkste Partei im schwedischen Reichstag. Dabei hat die sozialdemokratische Partei im Vergleich zu den Jahren zuvor Stimmen eingebüßt.

Der konservative Ulf Kristersson von Moderaterna (den Moderaten) hat den Rücktritt der links-grünen Regierungskoalition verlangt. Er sagte, er sei zuversichtlich, dass die konservative Allianz stark wieder da sei. Allerdings haben die Liberalen und die Zentrumspolitiker im Wahlkampf heftigen Widerstand gegen die Rechtspopulisten gezeigt. Der Chef der Liberalen Jan Björklund sagte, er wolle sich nicht an einer von den Schwedendemokraten geduldeten Regierungskoalition beteiligen.

Die schwedische Wahlbehörde hat ein vorläufiges Ergebnis veröffentlicht.

Die Sozialdemokraten von Regierungschef Stefan Löfven liegen bei 28,4 Prozent.

Die konservativen von Ulf Kristerssons Moderaterna bei 19,8 Prozent.

Die rechtspopulistischen Schwedendemokraten von Jimmie Akesson kommen auf 17,6 Prozent.

Die Zentrumspartei von Annie Lööf erreicht 8,6 Prozent.

Die Linken kommen auf 7,9 Prozent.

Die Christdemokraten auf 6,4 Prozent. Die Liberalen von Jan Björklund auf 5,5 Prozent.

Verluste verzeichnen die Grünen, sie erreichen nur noch 4,3 Prozent, ziehen aber auch ins Parlament ein. Die Sperrklausel in Schweden liegt bei vier Prozent.

In den Umfagen wurden Verluste für die regierenden Sozialdemokraten von Ministerpräsident Stefan Löfven prognostiziert. Derzeit ist in Schweden eine Koalition aus Sozialdemokraten und Grünen an der Macht.

Löfvens Herausforderer ist der konservative Ulf Kristersson von der konservativen Partei Moderaterna. Er plant eine Koalition mit Liberalen und dem Zentrum.

Bei der Parlamentswahl 2014 kam die SD (für Schwedendemokraten) auf 12,9 Prozent der Stimmen (und hatte damit ihr Ergebnis von 2010 mehr als verdoppelt).

Die Wahlbeteiligung lag mit 84,4 Pozent ein wenig niedriger als 2014.

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