Nach 15 Jahren: Judo-WM-Gold für den Iran

Saeid Mollaei kniet und schreit vor Freude
Saeid Mollaei kniet und schreit vor Freude Copyright Mayorova Marina
Copyright Mayorova Marina
Von Leo Eder
Diesen Artikel teilenKommentare
Diesen Artikel teilenClose Button
Den Link zum Einbetten des Videos kopierenCopy to clipboardCopied

Der iranische Judoka Saeid Mollaei hat bei den Judo-Weltmeisterschaften in Baku das erste WM-Gold für sein Land seit 15 Jahren geholt. Die Französin Clarisse Agbegnenou verteidigte ihren Titel und ist nun dreifache Weltmeisterin.

WERBUNG

Die französische Judoka Clarisse Agbegnenou hat sich ihren dritten Judo-Weltmeistertitel in der Klasse bis 63kg geholt.

Zum ersten Mal wurde sie 2014 Weltmeisterin, im vergangenen Jahr folgte der zweite Titel.

Mit Stil verteidigte sie nun ihre Krone in Baku: Alle fünf Kämpfe beendete die 25-Jährige mit Ippon.

Nicht einmal die Japanerin Tashiro Miku kam an Agbegnenou heran. Ein Ippon im Golden Score bedeutete den Sieg für die Französin. Sie zollte ihrer Gegnerin Respekt, bevor sie überglücklich ihrem Coach in die Arme sprang und drei Finger in die Luft reckte - für drei Weltmeistertitel.

Die Goldmedaille überreichte ihr der Generalsekretär der Internationalen Judo-Föderation Jean Luc Rougé.

Ihren erneuten Erfolg konnte die Siegerin fast nicht glauben: "Einmal ist schon verrückt, zweimal ist echt gut, aber dreimal? Nein, das ist unglaublich. Ich freue mich darüber, gegen diese Gegnerin zu gewinnen, für mich ist sie eine der besten in der Kategorie. Und ich glaube, ich will dieses Finale bei den Olympischen Spielen."

Nach 15 Jahren: WM-Gold für den Iran

Der erste Judo-Weltmeistertitel für den Iran seit 15 Jahren ging an Saeid Mollaei. Damit steigerte sich der 26-Jährige von Bronze im vergangenen Jahr zu Gold in Baku.

Es war ein spannender Finalkampf in der Klasse bis 81kg zwischen Mollaei und seinem japanischen Gegner Fujiwara Sotaro: beide Judoka erzielten einen Waza-ari. Der zweite Waza-ari aber gelang nur dem Iraner, im Golden Score legte er den zweifachen Grand-Slam-Sieger Fujiwara auf die Matte.

Die iranischen Fans waren außer Rand und Band für ihren Judo-Helden Mollaei.

Auch hier wieder zollte der Sieger dem Verlierer Respekt - ein wichtiges Charakteristikum der Sportart. Dann konnte sich auch der frisch gebackene Weltmeister nicht länger beherrschen und sprang seinem Trainer in die Arme.

"Ich habe mich so angestrengt und so lange trainiert. Ich habe für diese Medaille geschwitzt, aber ich bin so glücklich, sie zu bekommen, und ich will sie mit den Leuten teilen, die mit mir all die Zeit zusammengearbeitet haben. Heute ist ein großer Tag, und ich schenke diese Medaille dem iranischen Volk und allen, die mich unterstützt haben", bedankte sich Mollaei nach dem Kampf.

Die Goldmedaille wurde ihm vom Präsidenten der iranischen Judo-Föderation, Mohammad Derakshan überreicht.

Ein Uchi-mata wie aus dem Lehrbuch

18 Länder wurden bis jetzt bei den Weltmeisterschaften in Baku mit einer Medaille bedacht. Der Wurf des Tages geht an den Türken Vedat Albayrak: Mit einem Uchi-mata wie aus dem Lehrbuch erzielte er in der Vorrunde Ippon gegen den deutschen Judoka Alexander Wieczerzak und holte am Ende Bronze für die Türkei.

Mayorova Marina
Vedat Albayrak und Alexander Wieczerzak beim KampfMayorova Marina
Diesen Artikel teilenKommentare

Zum selben Thema

Judo-WM: Japan verteidigt Team-Gold

Tushishvili obenauf: Großes Judo-Finale in Baku

Judo-WM: Medaillen-Run für Japan und erster spanischer Weltmeistertitel