Bauprojekte bedrohen Kambodschas Mangrovenwälder

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Von Euronews
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Die Wälder sind lebenswichtige Brutstätten für viele Meeresbewohner und schützen vor Erosion. Für hunderte von Fischerfamilien sind sie die einzige Lebensgrundlage.

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Im Süden Kambodschas, in der Provinz Kampot, bilden Mangrovenwälder einen natürlichen Übergang zum Meer.

Die Wälder sind lebenswichtige Brutstätten für Fische und andere Meeresbewohner und schützen vor Erosion. Für hunderte von Fischerfamilien sind sie die einzige Lebensgrundlage.

Doch die Landschaft entlang dieses 25 Kilometer langen Küstenstreifens ist durch prestigeträchtige Bauprojekte bedroht: Ein Golfplatz, ein Polo-und Jachtclub sollen dort entstehen, außerdem ist ein Fährterminal geplant. Kambodscha erlebt derzeit einen nie dagewesenen wirtschaftlichen Aufschwung, der auch Jobs bringen soll.

Ortsansässige fürchten zu Recht um ihre Lebensgrundlage - denn ohne Mangroven werden die Fischbestände in unmittelbarer Nähe drastisch reduziert. So müssten die Fischer weite Strecken zurücklegen, um sich und ihre Familien versorgen zu können.

Thomas Gray ist wissenschaftlicher Direktor der "Wildlife Alliance" mit Sitz in Phnom Penh, er erklärt die Funktion des Ökosystems: "Mangrovenböden gehören zu den kohlenstoffreichsten Böden der Welt. Ihre Zerstörung trägt wesentlich dazu bei, Kohlenstoffdioxid in die Atmosphäre freizusetzen und den globalen Klimawandel voranzutreiben. Ebenso wichtig ist, dass intakte Mangrovenwälder entscheidend für die Artenvielfalt sind."

Vor 7 Jahren haben die Einheimische eine Initiative gegründet, um die letzten Mangrovenwälder zu retten. Seit ihrer Gründung hat sie rund 200.000 Setzlinge gepflanzt. Doch die Zahl der überlebenden Pflanzen liegt lediglich bei 30 Prozent. Ob das ausreichen wird, das einzigartige Ökosystem für die einheimischen Fischer zu erhalten, wird auch von zukünftigen politischen Entscheidungen abhängen.

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