Die deutsche Kanzlerin warnte auf dem Friedensforum vor nationalem Scheuklappendenken.
Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel hat auf dem Friedensforum in Paris angemahnt, die Lehren der Geschichte nicht zu vergessen. Der Erste und auch der Zweite Weltkrieg hätten gezeigt, in welches Verderben die Isolierung geführt habe. Sie sei deshalb von Sorgen geplagt, so Merkel.
„Die Sorge etwa, dass sich wieder nationales Scheuklappendenken ausbreitet, dass wieder so gehandelt werden könnte, als könne man unsere wechselseitigen Abhängigkeiten, Beziehungen und Verflechtungen einfach ignorieren. Wir sehen doch, das internationale Zusammenarbeit, friedlicher Interessenausgleich, ja selbst das Europäische Friedensprojekt wieder in Frage gestellt werden. Wir sehen die Bereitschaft, Eigeninteressen schlimmstenfalls auch mit Gewalt durchzusetzen“, sagte die deutsche Kanzlerin.
Der Erste Weltkrieg habe alles gesprengt, was sich die Menschheit bis dahin angetan hatte, so Merkel. Und er habe gezeigt, wohin nationale Selbstherrlichkeit und militärische Überheblichkeit führen können. Eine Lehre aus dem Krieg müsse auch heute noch sein, sich mit bewaffneten Konflikten wie in Syrien oder im Jemen nicht abzufinden, sagte die Kanzlerin.