Blinde Amphibie wird nach Donald Trump benannt

Blinde Amphibie wird nach Donald Trump benannt
Copyright Photograph: Matthew Cavanaugh Photo montage creation: EnviroBuild
Von Anne Fleischmann
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Ein neu entdeckte Amphibie soll den Namen Dermophis donaldtrumpi tragen - nach US-Präsidenten Donald Trump. Die Amphibie ist blind und vergräbt sich gerne in der Erde.

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Eine neu entdeckte Amphibienart ist nach US-Präsident Donald Trump benannt worden. Die blinde Amphibie, die sich gewöhnlich in der Erde vergräbt, soll den Namen Demorphus donaldtrumpi tragen.

Der Name wurde in Anlehnung an Trumps vehemente Ablehnung des Klimawandels gewählt.

Warum die Amphibie nach Donald Trump benannt wurde

Bei einer Auktion kaufte die Firma EnviroBuild für 25.000 US-Dollar die Rechte, die Amphibie zu benennen. Durch solche Auktionen sollen neu entdeckte Tier- und Pflanzenarten mit Hilfe des eingenommenen Geldes geschützt werden.

EnviroBuild erklärt auf seiner Homepage den Grund für die ungewöhnliche Namensgebung. Die Amphibie wäre fast blind und könnte nur zwischen Hell und Dunkel unterscheiden. Das erinnere an Trump, der die Welt auch nur in Schwarz und Weiß sähe und behaupte, der Klimawandel sei ein Schwindel der Chinesen.

Zudem lebt die Amphibienart fast ausschließlich unter der Erde. Auch Trump stecke gerne den Kopf in den Sand - so müsste er sich nicht mit wissenschaftlichen Studien zum Klimawandel auseinandersetzen.

Die Möglichkeit, eine Art zu benennen, ist in der Regel Biologen vorbehalten. EnviroBuild, die eigentlich Produkte aus nachhaltigen Baumaterialien verkauft, schreibt, dass sie "die Gelegenheit zu gut war, um sie zu verpassen".

Demorphus donaldtrumpi vom Aussterben bedroht

Der Name wird noch geprüft, aber es wurden schon mehrere Arten nach Präsidenten benannt. Die Chancen, dass der gewählte Name genehmigt wird, stehen also gut.

Die Trump-Amphibie wird bald auf die Liste der gefährdeten Arten aufgenommen. Da Demorphus donaldtrumpi eine Amphibie ist, ist sie besonders anfällig für die Auswirkungen des Klimawandels und droht daher unmittelbar durch die Klimapolitik seines Namensgebers auszusterben.

Trump beliebt als Namensgeber für Tierarten

Trumps Frisur hatte bereits früher zu Vergleichen mit einer giftigen pelzigen Raupe und einem Fasanen geführt.

Eine Motte wurde 2017 Neopalpa donaldtrumpi genannt. Der kanadische Entomologe Vazrick Nazari erklärte die Namenswahl mit der Kopfbeschuppung der Schmetterlingsart. Die würde an die Haare des US-Präsidenten erinnern.

Klimawandel bedroht die Welt schon jetzt

Der Klimawandel zeigt sich bereits - nicht nur am Hitzesommer dieses Jahres. In Italien wateten die Menschen in Venedig durch die Fluten, auf den Philippinen gab es vermehrt schwere Stürme. Amerikaner mussten mit Waldbränden und Überschwemmungen kämpfen.

Im November veröffentlichte die US-Regierung einen Bericht, der zeigte, dass sich die Zustände weiter verschlimmern werden. Trumps Antwort darauf war ein knappes "Ich glaube es nicht."

EnviroBuild möchte mit der Aktion auf diese Missstände hinweisen.

Die Firma schreibt auf ihrer Website: Wir versuchen "eine wichtige Botschaft voranzutreiben, da sich der Klimawandel nur beschleunigt. Die Gesetzgebung tut immer noch nicht genug, um die Bremse zu ziehen. Das bedeutet, dass die einzige Möglichkeit darin besteht, selbst neue Wege zu schaffen, auf denen wir die Art und Weise, wie wir unser Leben kaufen, bauen und leben, verändern."

Kritik an der Aktion

Doch nicht jeder scheint über die Namenswahl für die neu entdeckte Amphibie glücklich. Auf Twitter äußern mehrere Nutzer ihren Unmut. Jeff Ollerton ist Professor für Biodiversität an der Universität von Northhampton in England. Er findet, dass es eine Ehre sein sollte, wenn eine Art nach jemandem benannt wird. Die Motive von EnviroBuild sieht er kritisch, es wäre "nicht aus den richtigen Gründen" geschehen.

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