Demokratische Republik Kongo: Neuer Präsident steht noch nicht fest

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Von Anne Fleischmann
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Die Bekanntgabe der Wahlergebnisse in der Demokratischen Republik Kongo verzögern sich weiterhin. Nach Angaben der Wahlkommission hätte diese noch nicht einmal die Hälfte der Stimmzettel erhalten.

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Der Sieger der Präsidentschaftswahl in der Demokratischen Republik Kongosteht noch nicht fest. Die Wahlkommission gab an, dass sie erst 47 Prozent der Stimmzettel erhalten habe und es noch nicht klar sei, wann genau die Ergebnisse vorlägen.

Wahlkommission gibt kein Ergebnis bekannt

Pierre Lumbi

Pierre Lumbi, Kampagnenmanager von Martin Fayulu, sagte dazu: 

"Die Lamuka-Koalition bedauert, dass die Nationale Wahlkommission kein Datum für die Bekanntgabe der vorläufigen Ergebnisse der Parlaments-, Provinz- und Präsidentschaftswahlen bekannt gegeben hat. Die Lamuka-Koalition warnt die Nationale Wahlkommission zudem davor, die Ergebnisse, die in den Wahlbüros angezeigt sind, zu verändern."

Martin Fayulu war vor den Wahlen von der Oppositionskoalition Lamuka zum offiziellen Kandidaten der Opposition gewählt worden.

Eigentlich sollten die Ergebnisse der Wahl, mit denen Langzeitpräsident Joseph Kabila nach 17 Jahren abgelöst wird, diesen Sonntag bekannt gegeben werden. Das verzögert sich jedoch nun. Dabei soll der neue Präsident schon am 18. Januar vereidigt werden.

Ein Polizist bewacht einen Raum der Wahlkommission in Kinshasa

Die katholische Kirche mischt sich ein

Die katholische Kirche im Land warf der Wahlkommission vor, die Ergebnisse zurückzuhalten. Der Generalsekretär der kongolesischen Bischofskonferenz sagte, die Protokolle, welche von der Wahlbeobachtungskommission der Kirche geprüft worden sind, zeigen ein eindeutiges Ergebnis

Unregelmäßigkeiten schon im Vorfeld der Wahlen

Die Angst vor Wahlbetrug ist bei vielen Menschen im Land groß. Schon im Vorfeld der Wahl kam es immer wieder zu Unregelmäßigkeiten, mehrfach wurde sie verschoben. 

Urspünglich hätte 2016 ein neuer Präsident gewählt werden soll. Kabila verschob die Wahl jedoch mehrfach. Als offizieller Grund wurden logistische Probleme angegeben. 

Kabila trat das Amt 2001 an, nachdem sein Vater Laurent Kabila ermordet worden war.

Und, obwohl Joseph Kabila sich dieses Mal nicht zur Wahr stellen durfte, will er sich nicht aus der Politik zurückziehen. Darüber hinaus will er bei den nächsten Wahlen, die für 2023 vorgesehen sind, erneut als Präsident kandidieren.

Ein Mitglied der Wahlkommission in Kinshasa liest die Ergebnisse eines Wahlbüros vor
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