Mehrere europäische Journalisten in Venezuela verhaftet

Zwei französische Journalisten und ihr lokaler Produzent sowie vier Mitglieder eines Teams der spanischen Nachrichtenagentur Efe wurden in Caracas von Mitgliedern des bolivarischen Nachrichtendienstes Sebin verhaftet.
Nach Angaben von Efe-Journalisten in Caracas verhafteten fünf Mitglieder des Sebin am Abend den Spanier Gonzalo Domínguez Loeda und den Kolumbianer Maurén Barriga Vargas in deren Hotel. Die schwer bewaffneten Sebin-Agenten befahlen Dominguez und Barriga, sie zu einer Befragung zu begleiten.
Am Mittwochmorgen bestätigte die französische Nachrichten-Satire-Sendung Quotidien auf Twitter, dass zwei Journalisten aus dem Team festgenommen worden seien, während sie über die politische Krise in Venezuela berichteten. „Im Moment ist es schwierig, mehr zu sagen, auf die Gefahr hin, dass sich ihre Situation verschlechtert. Wir denken an sie.“
Efe-Angaben zufolge sind auch weitere Journalisten verhaftet worden, die für das chilenische Fernsehen TVN und den französischen Fernsehsender TMC arbeiten.
Pressefreiheit ein "zentrales Element" eines Rechtsstaates
Die spanische Regierung äußerte sich bereits zu den Verhaftungen und lehnte sie "energisch" ab. Einer Erklärung zufolge solle sichergestellt werden, dass "über die Botschaft in Caracas alle notwendigen Schritte unternommen werden, um ihre Freilassung so schnell wie möglich zu erreichen.“
Die Regierung forderte die venezolanischen Behörden "erneut" auf, die „Rechtsstaatlichkeit, der Menschenrechte und der Grundfreiheiten, bei denen die Pressefreiheit ein zentrales Element ist, zu respektieren".
Auch das kolumbianische Außenministerium versucht, die Freilassung der Journalisten zu erreichen. Dort habe man alle Grenzkontrollposten im Falle einer möglichen Abschiebung vorgewarnt.