Trekking-Touristen trotz - oder wegen - Doppelmord zurück im Atlas

Trekking-Touristen trotz - oder wegen - Doppelmord zurück im Atlas
Von Euronews
Diesen Artikel teilenKommentare
Diesen Artikel teilenClose Button
Den Link zum Einbetten des Videos kopierenCopy to clipboardCopied

Der Schock sitzt tief nach dem Mord an zwei Touristen aus Europa. Wie man im Atlasgebirge versucht, zur Normalität zurück zu kehren.

WERBUNG

Es ist noch keine zwei Monate her, da wurden hier in Imlal, im Atlasgebirge, zwei junge Frauen ermordet.

Der Schock über die grausame Tat sitzt tief

Die Anwohner versuchen, zur Normalität zurückzukehren, denn für viele ist das Geschäft mit den Touristen die einzige Einahmequelle.

Darunter ist auch Bergführer Rachid, der die beiden jungen Frauen nur wenige Tage vor ihrem Tod kennengelernt hatte. Er zeigt einen der Campingplätze, den die Studentinnen aus Norwegen und Dänemark nutzten. Noch immer sei man geschockt, dass so eine solche grausame Tat mitten in der Abgeschiedenheit der Berge passieren konnte.

Terrorakt in der Abgeschiedenheit der Berge

Die Leichen der Frauen waren am 17. Dezember am Fuße des Toubkal, dem höchsten Berg Nordafrikas, entdeckt worden. Bei dem gewaltsamen Tod der Frauen handelte es sich offenbar um einen terroristischen Akt - ein Video, das in den sozialen Medien kursierte und die Tötung einer der Frauen zeigte, war nach Einschätzung der norwegischen Polizei echt.

Im Zusammenhang mit dem Doppelmord in Marokko sind mehr als zehn Verdächtige festgenommen worden, darunter ein Mann mit spanisch-schweizerischer Staatsbürgerschaft, der 2011 zum Islam konvertiert war und sich zunehmend radikalisiert hatte.

Marokko verurteilte die Tat, und zahlreiche Menschen gedachten der beiden Getöteten mit Blumen und Kerzen vor der dänischen Botschaft.

Mehr Sicherheit für Trekking-Touristen

In der Region sind die Sicherheitsvorkehrungen seitdem verstärkt worden, so gibt es neue Kontrollpunkte auf Trekking-Routen - Touristen dürfen zukünftig auch nicht mehr allein unterwegs sein.

Raschids Bruder ist heute mit einer Gruppe aus Dänemark unterwegs, die trotz - oder gerade wegen - des Vorfalls hierher gereist ist.

"Als es passiert ist, waren wir schockiert. Aber wir wollen auch die Einheimischen hier unterstützen. Wenn wir das nicht tun, hat die andere Seite gewonnen", sagt dieser Bankangestellte aus Dänemark.

Und Raschid fügt hinzu: "Diese Tat wird immer präsent bleiben, wir können sie nicht vergessen, die nächste Generation wird darüber sprechen, sie bleibt den Menschen hier für immer im Kopf."

Diesen Artikel teilenKommentare

Zum selben Thema

Mord an Touristinnen: Drei Todesstrafen - 20 Jahre Haft für Schweizer

Angst nach Horror-Erdbeben in Marokko: Viele campieren auf den Straßen

Wichtige Akteure der Reisebranche treffen sich auf der ITB Berlin 2024