Zehntausende Menschen gehen auf die Straßen.
Zehntausende Menschen haben in Belgrad und anderen serbischen Städten die zehnte Woche in Folge gegen Präsident Aleksandar Vučić demonstriert. Sie werfen dem Populisten einen autoritären Regierungsstil und politische Gewalt gegen Kritiker und Opposition vor.
Das Spektrum der Demonstranten reicht von verschiedenen linken und rechten Oppositionsparteien, über Organisationen der Zivilgesellschaft bis hin zu Studenten:
"Wir hoffen, dass sich die Situation in Serbien, der Regierungsstil mit einer zunehmenden Gewalt der serbischen Fortschrittspartei ändern wird", sagt Jelena Anasonovic, einer der Organisatoren der Demonstration.
Noch immer gehen Zehntausende Menschen auf die Straßen. Und die Proteste haben laut einem Politologen die Regierung verunsichert:
"Das Regime ist durch die anhaltenden Proteste nervös geworden. Es merkt, dass es nicht alles tun kann, was es will. Und diese klare Botschaft ist die wichtigste Ansage der Demonstranten", so Jovo Bakic.
Landesweite Proteste
Die Demonstrationen begannen Anfang Dezember in der serbischen Hauptstadt. Sie haben sich inzwischen auf über 40 Städte im ganzen Land ausgeweitet. Als Konzession an die Demonstranten will der Präsident die Wahlen vorziehen. Die Opposition ist gegen diese Option. Stattdessen will man eine "Übergangsregierung" von Experten einsetzen, um Bedingungen für freie und faire Wahlen zu schaffen.
Euronews-Reporter Jorgen Samso: "Präsident Vucic hat seine Bereitschaft erklärt, sich mit Bürgern, die mit seinem Regierungsstil nicht einverstanden sind, zu Diskussionen zu treffen. Aber er werde den Erpressungsversuchen der Opposition nicht nachgeben. Eine politische Sackgasse - und die Proteste dauern an und breiten sich im ganzen Land aus."