In Brasiliens Hauptstadt haben Indigene für ihre Rechte und gegen die Zerstörung ihres Lebensraums demonstriert. Der rechte Präsident des Landes hat bereits Entscheidungen zum Nachteil der Regenwaldbewohner getroffen.
In Brasilien haben Indigene für den Schutz ihres Lebensraums demonstriert. Zahlreiche Menschen errichteten ein Protestcamp im Regierungsviertel der Hauptstadt Brasilia. Sie wenden sich vor allem gegen den rechtsextremen Präsidenten Jair Bolsonaro und seine geplante stärkere wirtschaftliche Nutzung des Amazonasgebiets.
Die Regierung von Bolsonaro sage, sie wolle die Lebensqualität der Indigenen verbessern, so die Aktivistin und Politikerin Sonia Guajajara, aber dann wirft sie dem Präsidenten vor, er sage, er wolle die Indigenen in die Gesellschaft integrieren. Integration, das klingt für die Indigenen nach Auslöschung ihrer Kultur und Lebensweise. Worte wie zur Zeit der Diktatur nennt Guajajara das und spricht damit eine Sorge aus, die Beobachter schon länger teilen.
Bolsonaro hat bereits das Amt für indigene Angelegenheiten entmachtet und die Verantwortung für die Schutzgebiete an das Landwirtschaftsministerium übertragen. Einer Studie von Global Forest Watch zufolge ist in Brasilien im vergangenen Jahr eine Regenwaldfläche verloren gegangen, die so groß wie Bayern und Niedersachsen zusammen ist – potentieller Lebensraum für die indigene Bevölkerung.