Stolz der Spanischen Hofreitschule in Wien: Lipizzaner. Die Pferde sind also waschechte Österreicher. Von wegen! Ihre Heimat ist das Gestüt Lipica in Slowenien. Jahrelanger Streit - jetzt wollen Österreich und Slowenien die Lippizanerzucht gemeinsam als immaterielles Weltkulturerbe anmelden.
Sie sind der Stolz der weltberühmten Spanischen Hofreitschule in der Wiener Hofburg - die Lipizzaner. Gerne zeigt man die Pferde den gekrönten und ungekrönten Häuptern dieser Welt. Die Lipizzaner sind untrennbar mit dem Erbe der Habsburgermonarchie verbunden. Also ist der Lipizzaner ein waschechter Österreicher.
Denkste! Die ursprüngliche Zuchtstätte liegt in Slowenien. Dort befindet sich das namensgebende Gestüt Lipica. Nun soll die Kunst der Lipizzaner-Zucht als immaterielles Weltkulturerbe der UNESCO eingetragen werden. Doch wer beansprucht das Kulturerbe für sich? "Wir natürlich!", sagten die Österreicher. "Nein, wir!", sagten die Slowenen.
Jahrelang waren sich Österreich und Slowenien uneins - nun haben die beiden Staaten in Going am Wilden Kaiser bei Kitzbühel endlich einen Schlussstrich unter den Streit gezogen. Außenministerin Karin Kneissl und ihr slowenischer Amtskollege Miro Cerar einigten sich auf einen gemeinsamen Vorstoß, die Lipizzaner-Zucht bei der UNESCO als Kulturerbe schützen zu lassen.
Das Treffen am Wilden Kaiser in Tirol war nicht zufällig gewählt: In Going haben die österreichischen Lipizzaner ihre Sommerweide. Ab 2021 sollen die edlen Pferde dann Weltkulturerbe der UNESCO sein.