Tschechen aus der gesamten Republik sind in Prag zu den größten Protesten seit über 30 Jahren in Prag zusammengekommen. Sie fordern den Rücktritt von Premierminister Andrej Babis und seiner Justizministerin Marie Benesova.
Tschechen aus der gesamten Republik sind in Prag zu den größten Protesten seit über 30 Jahren zusammengekommen. Die Initiatoren sprechen einer viertel Million Menschen, die den Rücktritt von Premierminister Andrej Babis und seiner Justizministerin Marie Benesova forderten. Die Opposition fürchtet, Benesova werde sich schützend vor den Ministerpräsidenten stellen. In ihren Verantwortungsbereich fällt die Entscheidung der Staatsanwaltschaft, ob der 64-jährige Milliardär Babis wegen angeblichen Betrugs mit EU-Geldern angeklagt werden soll.
Stimmen der Demonstranten:
"Wir wollen den Rücktritt des Premierministers sehen!"
"Ich denke, er ist nicht ehrlich, er ist kein ehrlicher Mann, und er versucht, die öffentliche Meinung zu manipulieren. Das ist das größte Problem."
"Er ist nicht gut für unser Land, weil er lügt, er versteht keine armen Menschen. Er will nur Geld für sich selbst."
Die Kundgebung im Letna-Park war der Höhepunkt einer Reihe von Demonstrationen in den vergangenen Wochen gegen Babis. Am Mittwoch muss sich der Regierungschef im Parlament seinem zweiten Misstrauensantrag stellen, der aber wegen der Mehrheitsverhältnisse nicht erfolgversprechend ist. Die Initiatoren sehen Demokratie und Rechtsstaatlichkeit in Tschechien in Gefahr.
Benjamin Roll ist einer der Organisatoren von Million Moments for Democracy
"Ich denke, diese Art von Verhalten ist in einer demokratischen Gesellschaft nicht akzeptabel, er interessiert sich nicht für seine Bürger."
Attila Magyar, euronews Korrespondent, meint:
Während die Masse der Protestierenden wächst, ist es fraglich, ob sie Veränderungen herbeiführen können. Premierminister Babis weigert sich, zurückzutreten, und Präsident Milos Zeman wird ihn nicht entlassen. Aber die Demonstranten werden ihren Kampf fortsetzen.