Sizilien: Bauern setzen auf Südfrüchte

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Von Sebastian Zimmermann
Sizilien: Bauern setzen auf Südfrüchte

Das Gebiet rund um den Ätna, dem größten Vulkan in Europa, wird traditionell landwirtschaftlich genutzt. Wein und Zitruspflanzen reifen hier - und seit kurzem auch Tropenfrüchte.

Klimawandel begünstigt den Anbau von Südfrüchten

Die Durchschnittstemperatur auf Sizilien ist in den letzten einhundert Jahren um rund 1,5 Grad Celsius gestiegen, beste Bedingungen also für Pflanzen aus Übersee, wie zum Beispiel die Thai-Aubergine.

Die Bauern in der Region setzen immer mehr auf den Anbau exotischer Früchte und freuen sich über einen höheren Ertrag. So auch der Agrarunternehmer Andrea Passanisi:

"Die biologische Vielfalt hier auf Sizilien erlaubt es mir, nicht nur Orangen oder Zitronen anzubauen, sondern mittlerweile auch subtropische Kulturen. Das ist der Verdienst von Forschung und von Unternehmen, die sich schon lange mit dem Anbau dieser Pflanzen beschäftigt haben. Bisher jedoch ohne nennenswerte Ergebnisse."

Schlecht: Tropenpflanzen benötigen viel Wasser

Die neuen Kulturen bringen zwar mehr Geld, sie verursachen aber auch höhere Kosten für ihren Anbau, und sie benötigen mehr Wasser als andere traditionelle Kulturen.

Andrea Passanisi schätzt die Voraussetzungen, die für den Anbau tropischer Früchte notwendig sind:

"Wir liegen sehr nah am Meer, sowie direkt am Ätna. Deshalb ist das Erdreich hier sehr fruchtbar. Der sandige Boden hat zudem einen niedrigen pH-Wert. Dieses Mikroklima ist für uns sehr wichtig."

In Frankreich wird viel Avocado konsumiert, in Deutschland gibt es einen großen Markt für Mangos - beide Früchte könnten bald auch in Sizilien angebaut werden.