Hongkong: Neue Proteste, Streiks angesagt

Zehntausende meist schwarz gekleidete Hongkonger haben ein weiteres Mal gegen die Regierung der chinesischen Sonderverwaltungszone demonstriert. Ein friedlicher Protestmarsch zog durch den Stadtteil MongKok, bevor Demonstranten am Abend begannen, Barrikaden zu errichten und Straßen zu besetzen. Zuletzt hatten sich auch Tausende Beamte und Mitarbeiter des Öffentlichen Dienstes mit einer Kundgebung den Protesten angeschlossen. Weitere Aktionen sind geplant. Für Montag wurde zu einem stadtweiten Streik in verschiedenen Branchen aufgerufen.
Esther Leung (18), Demostrantin:
Hongkong ist ein wunderschöner Ort, und ich möchte bloß diesen Ort in Schutz nehmen, und ich meine, alle Menschen in Hongkong sollten herauskommen und uns unterstützen."
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Nathan Leung (38), Banker, Demonstrant:
"Weil wir in Hongkong seit über zwei Monaten für Demokratie kämpfen, müssen wir jetzt betonen, dass Streik ein sehr wirkungsvolles Instrument ist, um Demokratie voranzubringen."
Beobachter sehen in den aktuellen Protesten die schwerste politische Krise Hongkongs seit der Rückgabe an China vor 22 Jahren. Auslöser war ein umstrittener Gesetzentwurf zur Auslieferung mutmaßlicher Krimineller an China. Anders als die Menschen in der Volksrepublik genießen die Hongkonger das Recht auf freie Meinungsäußerung sowie Presse- und Versammlungsfreiheit.
su mit dpa