G7: Tusk will lieber Ukraine als Russland einladen

G7: Tusk will lieber Ukraine als Russland einladen
Von Euronews mit afp, reuters
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In Kiew wurde heute der ukrainische Unabhängigkeitstag gefeiert. Thema war dabei auch der Krieg im Osten des Landes. Dieser beschäftigt ebenfalls die G7 in Biarritz.

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Im Osten der Ukraine herrschst nach wie vor Krieg. Der Konflikt im Donbass steht auch auf der Agenda des G7-Gipfels in Biarritz. EU-Ratspräsident Donald Tusk verteidigte die Entscheidung, Russland weiterhin von der Gruppe auzuschließen. Er begründete das mit Russlands anhaltenden "Aggressionen gegen die Ukraine."

Moskau war nach der völkerrechtswidrigen Annexion der Krim im Jahr 2014 aus der Gemeinschaft der acht führenden Wirtschaftsnationen (G8) ausgeschlossen worden. US-Präsident Donald Trump hatte zuletzt für eine Wiederaufnahme Russlands geworben. Tusk sagte nun in Biarritz, es wäre besser, die Ukraine zum nächsten G7-Treffen einzuladen. Auch wenn das Land nur Gast sein könne.

Ukrainer feiern Unabhängigkeitstag

Rund 20.000 Ukrainer haben derweil in Kiew den Unabhängigkeitstag gefeiert. Eine offizielle Militärparade gab es dieses Jahr nicht. Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte sie abgesagt und versprochen die eingesparten Mittel – rund 10 Millionen Euro – in Prämien für ukrainische Soldaten zu verwandeln.

Pompös waren die Feierlichkeiten trotzdem. Fünf Orchester, Opern- und Popsänger traten auf. "Liebe Ukrainerinnen und Ukrainer! Jeder von uns ist anders. Aber wir sind vereint", so Selenskyj in einer Ansprache. "Wir müssen vereint sein, denn nur dann sind wir stark. Wir sollten uns nur auf uns selbst verlassen. Und wir sollten nicht über die Vergangenheit streiten, sondern vereint in die Zukunft gehen."

Streichung der Militärparade sorgt für Streit

Sein Vorgänger Petro Poroschenko hält nichts von der Entscheidung, die Militärparade zu streichen. "Es ist ein Ereignis, bei dem das Volk seinen Respekt gegenüber der Armee zollen kann. Die Armee genießt heute laut Umfragen das größte Vertrauen der ukrainischen Bevölkerung."

Die Ukrainer selbst sind gespalten. Die einen sehen die Parade als Geldverschwendung, auch angesichts des Kriegs im Donbass. Die anderen halten eine Ehrung des Militärs gerade deshalb für wichtig und organisierten am Unabhängigkeitstag Gegenveranstaltung zu Selenskyjs Feier.

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