Video: Boris Johnson flucht im Parlament und erntet Lacher

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Von Chris Harris
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Bei seiner ersten Fragestunde im Parlament wurde der Premier ausfällig - ist das erlaubt?

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Großbritanniens Premierminister Boris Johnson, der heute inmitten des Brexit-Chaos seine erste wöchentliche Fragestunde abhielt, hat heute im Parlament geflucht und damit Aufsehen erregt.

Bei einem Schlagabtausch mit seinem Gegensacher, Labour-Chef Jeremy Corbyn über die Wirtschaftspolitik der Opposition, sagte Johnson: "Der Schattenbildungsminister sagt, dass ihre Wirtschaftspolitik - ich zitiere Herr Sprecher mit Verlaub - "Scheiße oder Pleite" ist".

Der Ausdruck "shit or bust" bedeutet eigentlich "alles oder nichts", doch Johnson benutzte beide Wörter im wörtlichen Sinne - um einen Witz zu machen.

"Ich sage, es ist beides", so Johnson über das Lachen der Abgeordneten hinweg.

"Was dieses Land braucht, ist eine vernünftige, gemäßigte, progressive, konservative Regierung, die dieses Land am 31. Oktober aus der Europäischen Union herausführt. Und das werden wir tun."

Experten zufolge ist das Fluchen im Unterhaus nicht verboten, es komme auf den Kontext an.

In der offiziellen Aufzeichnung der parlamentarischen Sitzungen, genannt Hansard, gibt es zahlreiche Vermerke von ausfälliger Sprache.

Dennoch gelte das Fluchen als "unparlamentarische Sprache", nämlich dann wenn das Schimpfwort benutzt wird, um jemanden zu beleidigen, sagte Dr. Philip Seargeant, leitender Dozent für angewandte Linguistik an der Open University.

"Ab und zu hört man das ein oder andere Schimpfwort im Parlament", sagte er. "Die SNP-Politikerin Mhairi Black verwendete im März dieses Jahres als erste Abgeordnete das Wort "cunt" (übersetzt etwa "Arsch" oder "blöde Sau").

"Wichtig ist jedoch, dass sich der Ausdruck nicht gegen jemanden richtet. Sie sprach in einer Debatte über Frauenfeindlichkeit und beschrieb die Art des Missbrauchs, den sie regelmäßig in sozialen Medien erfährt", so Seargeant.

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