Iranischer Hardliner: "EU erfüllt ihre Verpflichtungen aus dem Atomabkommen nicht"

Hossein Shariatmadari im euronews-Interview
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Von Babak KamiarHooman Dourandish
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Euronews hat in einem exklusiven Gespräch mit einem iranischen Medienexperten und engen Vertrauten von Ayatollah Khamenei über das Atomabkommen gesprochen.

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Europa bemüht sich auf allen diplomatischen Wegen. das iranische Atomabkommen zu retten. Jetzt hat ein leitender Journalist aus dem engeren Kreis des iranischen Obersten Führers Euronews ein exklusives Interview gegeben.

Hossein Shariatmadari ist der Chefredakteur von Keyhan, einer der konservativsten Zeitungen im Iran. Er gilt aber auch als Vertreter von Ayatollah Khamenei in den Medien.

Seine Kommentare bieten einen einzigartigen Einblick in das Denken der Hardliner des Regimes.

Im Gespräch mit diesem Sender beschuldigte Shariatmadari die Europäer, ihre Verpflichtungen gegenüber dem Iran im Rahmen des Atomabkommens, das offiziell als Joint Comprehensive Plan of Action (JCPOA) bezeichnet wird, nicht zu erfüllen.

"Die Europäer sagen, dass das JCPOA aufrechterhalten wird, aber das bedeutet, dass sie ihre Verpflichtungen erfüllen müssen. Sie wenden jedoch alle US-Sanktionen gegen uns an, und sie erfüllen ihre Verpflichtungen aus dem JCPOA nicht. Wie können sie dann sagen, dass sie im Abkommen bleiben? "fragte er.

Shariatmadari ärgerte sich vor allem um Instex, den zentralen Mechanismus der EU, um den Handel mit dem Iran trotz US-Sanktionen am Laufen zu halten.

Der Instex-Plan ist eine Initiative von Frankreich, Großbritannien und Deutschland, um eine Tauschhandelsleitung mit dem Iran zu haben. Wenn es zustandekommt, würden es zunächst nur Produkte wie Arzneimittel und Lebensmittel gehen, die nicht den Sanktionen der USA unterliegen.

Iranische Beamte haben wiederholt gefordert, dass Instex Ölverkäufe einschließen oder umfangreiche Kredite zur Verfügung stellen muss, damit es für Iran vorteilhaft ist.

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