Islamforscher Tariq Ramadan beschuldigt Klägerinnen, Justiz und Medien

Islamforscher Tariq Ramadan beschuldigt Klägerinnen, Justiz und Medien
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Von Kirsten Ripper mit AFP, Le Monde, Twitter
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Der der Vergewaltigung angeklagte Schweizer Professor sieht sich in seinem neuen Buch selbst als Opfer.

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Mehrere Frauen haben den Schweizer Islamwissenschaftler Tariq Ramadan angeklagt, weil sie sagen, der 57-Jährige habe sie vergewaltigt. Von Februar bis November 2018 saß Ramadan deswegen in Frankreich im Gefängnis. Erst gegen die Zahlung einer Kaution kam er auf freien Fuß.

Jetzt bricht der Angeklagte sein Schweigen und startet eine Medienkampagne vor dem Erscheinen seines Buches "Devoir de vérité" (in etwa: "Pflicht zur Wahrheit"). Man habe ihn verurteilt, bevor der Prozess zu Ende sei, behauptet Ramadan darin.

Im TV-Sender BFM und im Radio RMC erklärt Tariq Ramadan, er verabscheue Gewalt und sei nie gewalttätig gewesen. Zudem hat er auf Twitter eine Pressemitteilung zu seinem Buch - das am 11. September in die Buchläden kommt - auf Französisch, Arabisch und Englisch veröffentlicht.

Ramadan sieht sich als Opfer von "Lügnerinnen", Justiz und Medien

Laut Le Monde bestreitet Ramadan in dem Buch jegliches Fehlverhalten. Er schreibt über die Frauen, die ihn angezeigt haben, sie seien nur "eifersüchtig" und sie seien "Lügnerinnen". Ungerecht behandelt fühlt sich Tariq Ramadan auch von der französischen Justiz. Die Richter stünden ihm feindselig gegenüber.

Seit 2017 hatten mehrere Frauen dem Islamwissenschaftler vorgeworfen, er habe sie in Hotelzimmern vergewaltigt. Wegen der Vorwürfe hat die Universität Oxford Tariq Ramadan beurlaubt.

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