Das EU-Katastrophenschutzverfahren: Wie funktioniert es?

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Das EU-Katastrophenschutzverfahren: Wie funktioniert es?
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Von Monica Pinna
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EU-Katastrophenschutzverfahren: So läuft es ab, wenn ein Staat die EU im Notfall um Hilfe bittet.

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Das EU-Katastrophenschutzverfahren ist seit dem Jahr 2001 rund 300 Mal innerhalb und außerhalb Europas aktiviert worden. Es kann auf Ersuchen eines Staates ausgelöst werden, der in einem Notfall Unterstützung braucht.

Iván Herreras Hernández ist Teamleiter der EU-Koordinationsstelle für Notfallmaßnahmen, die in der bolivianischen Gemeinde San Ignacio zur Bekämpfung von Waldbränden im Einsatz ist. Er erklärt, wie das Verfahren genau funktioniert:

"Das Katastrophenschutzverfahren wird immer auf Antrag eines Staates eingeleitet. Der Staat bittet die Europäische Union bei einem Notfall um Hilfe. Brüssel sendet dann eine Mitteilung an alle Mitgliedstaaten, um zu prüfen, ob dieses um Hilfe bittende Drittland oder dieser Mitgliedstaat unterstützt werden kann. Sobald die Mitgliedstaaten Brüssel über ihre möglichen Kapazitäten informiert haben - unabhängig davon, ob es sich um Gerätschaften oder Einsatzkräfte handelt - werden diese dem Staat angeboten, der den Antrag gestellt hat. Die Hilfe ist darauf zugeschnitten, was der Staat anfordert. Wir koordinieren hier gerade die ankommenden Hilfeleistungen und die Ausrüstung, die Bolivien von den einzelnen Ländern angenommen hat."

"Im Notfall ist die Koordinierung der verfügbaren Hilfsmittel das Wichtigste. Nicht nur hier in Bolivien, sondern überall auf der Welt ist der Schüssel, alle Hilfsmittel zu koordinieren, die früher oder später verfügbar sein werden.

"Zuerst einmal muss man damit zurechtkommen, dass hier nicht die Strukturen herrschen, die man gewohnt ist. Das Erste, was du tun musst, ist also, dich an das anzupassen, was du hier vorfindest - was weder besser noch schlechter ist als das, was wir haben. Es ist schlicht und ergreifend die Lösung, die dieses Land für dieses Problem vorsieht. Deshalb müssen wir verstehen, wie die Abläufe hier sind. Es braucht Zeit, herauszufinden, wer wer ist und an welche Behörde wir uns jederzeit wenden können. Man muss flexibel sein und die bestmöglichen Lösungsansätze vorschlagen."

"Es wäre ein zu hoch gestecktes Ziel, zu versuchen, alle Brände zu löschen. Das Team muss den Eingang der Hilfsmittel und die Einsätze zur Unterstützung der Feuerlöschmaßnahmen planen. Sobald diese Planungen abgeschlossen und die Hilfsmittel verteilt sind, ist unsere Mission beendet. Wir können die Arbeit, die das Land selbst zu leisten hat, nicht machen."

Der Mechanismus trägt auch zum Austausch bewährter Verfahren und zur Entwicklung höherer gemeinsamer Standards bei. Das Verständnis für verschiedene Ansätze wächst und die Zusammenarbeit im Notfall wird verbessert.

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