Trotz eines Polizeiverbots hat es erneut Demonstrationen in Hongkong gegeben - und auch wieder gewalttätige Ausschreitungen.
In Hongkong hat es am Rande einer friedlichen Demonstration erneut gewaltsame Auseinandersetzungen zwischen Randalierern und der Polizei gegeben. Die Polizei setzte Tränengas und Wasserwerfer ein. Die Randalierer hatten Brandsätze geworfen, Geschäfte sowie die Eingänge von U-Bahn-Stationen verwüstet. Es waren die heftigsten Proteste seit Wochen. Zuverlässige Angaben, wieviele Menschen verletzt wurden, gab es nicht.
Die seit Anfang Juni andauernden Proteste hatten zuletzt etwas an Fahrt verloren, nachdem die Regierung ein Vermummungsverbot verhängt hatte. Außerdem wurde der U-Bahn-Verkehr eingeschränkt. Das macht es für Demonstranten schwieriger, sich in der Stadt zu bewegen.
Seit mehr als vier Monaten demonstrieren die Menschen in Hongkong gegen ihre Regierung und den wachsenden Einfluss der kommunistischen Führung in Peking. Seit der Rückgabe 1997 an China wird Hongkong mit einem eigenen Grundgesetz nach dem Grundsatz "ein Land, zwei Systeme" autonom regiert. Die sieben Millionen Hongkonger stehen unter Chinas Souveränität, genießen aber - anders als die Menschen in der kommunistischen Volksrepublik - mehr Rechte wie Meinungs- und Versammlungsfreiheit, um die sie jetzt fürchten.