Lars Herrmann (42) - Höcke-Kritiker und Polizist - tritt aus AfD aus

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Von Kirsten Ripper mit dpa, ZEIT ONLINE
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Lars Herrmann aus Sachsen protestiert mit seinem Schritt auch gegen den sogenannten "Flügel", den der Verfassungsschutz als rechtsextremistisch eingestuft hat.

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Der Bundestagsabgeordnete Lars Herrmann aus Leipzig ist aus der AfD ausgetreten. Der 42-jährige Bundespolizist war laut seiner Bundestags-Profilseite seit März 2013 Mitglied der "Alternative für Deutschland". Herrmann gilt als Kritiker von Björn Höcke aus Thüringen, der laut einem Gerichtsurteil vom vergangenen September als Faschist bezeichnet werden darf. Eigenen Angaben zufolge wollte Herrmann mit seinem Austritt aus der AfD gegen deren Kurs protestieren.

In einem Gespräch mit ZEIT ONLINE gab Herrman an, er sei wegen Kritik am thüringischen AfD-Vorsitzenden und Flügel-Chef Björn Höcke aus der Landesgruppe Sachsen im Bundestag ausgeschlossen worden, ohne angehört worden zu sein. "Das war für mich der Zeitpunkt, um zu sagen, dass mich hier nichts mehr hält."

Und Lars Herrmann sagte zu Höckes Politik: "Das ist nicht das, was ich mir unter AfD-Politik vorstelle." Was Höcke sage und vertrete, schade der AfD mehr als es ihre nütze. Bisher sei er bereit gewesen, "das zu ertragen und dafür in Mithaftung genommen zu werden".

Jetzt offenbar nicht mehr. Zudem macht sich Lars Herrmann offenbar Sorgen um seinen Status als Beamter. Denn er erklärte, dass er als Bundespolizist Probleme bekommen könne, weil Innenminister Horst Seehofer und der Präsident des Verfassungsschutzes am Dienstag in Berlin auf einer Pressekonferenz die "extemistische" Haltung des "Flügels" bestätigt hatten.

Auf dem AfD-Parteitag in Braunschweig Ende November hatte der jetzt ausgetretene AfD-Abgeordnete aus Sachsen Björn Höcke gewünscht, dass er sich eine "Klatsche abholen" solle.

Einige spekulieren schon auf eine Gruppe von Ex-AfDlern im Bundestag.

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