In Halle an der Saale ermitteln Staatsschutz und Polizei nachdem Unbekannte auf das Bürgerbüro des SPD-Bundestagsabgeordneten Dr. Karamba Diaby schossen.
Auf das Büro des Integrationsbeauftragten der SPD-Bundestagsfraktion sind in der Nacht zu Mittwoch mehrere Schüsse abgegeben worden. Nach bisherigen Erkenntnissen wurden die Schüsse aus einer Softair-Waffe abgegeben. Üblicherweise kommen dabei Kunststoff- oder Keramikkugeln zum Einsatz.
Nach übereinstimmenden Medienberichten wurde nur der äußere Teil der doppelwandigen Glasscheibe durchschlagen. Niemand kam zu Schaden. Der im Senegal geborene Diaby soll in der Vergangenheit bereits mehrmals bedroht worden sein. Er selbst schrieb, die Polizei und der Staatsschutz hätten die Ermittlungen übernommen.
Die zuständige Polizei äußerte sich über Twitter erst am späten Mittwochnachmittag zu dem Vorfall.
Bislang liegt offenbar kein Bekennerschreiben vor. Nach Angaben des Bundesinnenministeriums gab es in 2019 in Deutschland über 1200 gegen Amts- oder Mandatsträger gerichtete Straftaten.
In sozialen Medien herrschten Betroffenheit und Entsetzen über den Angriff auf das Abgeordnetenbüro.
Halle an der Saale war im Oktober in die Schlagzeilen geraten, als ein deutscher Einzeltäter die Synagoge der Stadt angriff und im weiteren Verlauf zwei Zivilisten tötete.