Offener Rückzugsort für 120 Patienten: Alzheimer-Dorf in Frankreich

Erste Schritte in ein neues Leben. Madeleine Elissalde ist an Alzheimer erkrankt und wird in wenigen Wochen zu den 120 Einwohnern einer spezialisierten Einrichtung in Dax im südwestfranzösischen Département Landes gehören.
Ein Dorf, das auf dem Reißbrett entworfen wurde, um Menschen mit neurodegenerativen Erkrankungen in einer einladenden Wohnumgebung ohne die Präsenz weißer Kittel aufzunehmen.
Madeleine Elissalde war nach einem Rundgang sehr angetan: "Ich kann es kaum abwarten, diesen Schritt zu vollenden. Ich wollte schon lange in ein Pflegeheim gehen, habe meinen Kindern davon erzählt und bin jetzt ganz begeistert von diesem Ort".
Anlehnung an Dörfer der Region
Mit seiner Weitläufigkeit und seinen Arkaden gleicht die Siedlung einer Bastide, einem der typischen mittelalterlichen Dörfer des Südwestens.
Die Patienten werden in Häusern wohnen, die von einem fünf Hektar großen Park umgeben sind. Und es werden zahlreiche Möglichkeiten zur Förderung der körperlichen und geistigen Aktivität angeboten. Ein Hörsaal, eine Medienbibliothek, Workshops und so viele Betreuer wie Einwohner.
"Neuen Platz eingeräumt"
Madeleine Faux wird sich als Freiwillige engagieren: "Ich habe dem künstlerischen Leben, dem kreativen Leben, einen ganz neuen Platz eingeräumt. Trotz Krankheit gibt es Leben. Die Tatsache, dass es sich um ein Dorf in der Nähe einer Stadt handelt und dass deren Bewohner auch willkommen sind, finde ich besonders motivierend".
Mit diesem Dorf, das von einem in den Niederlanden entwickelten Konzept inspiriert wurde, besteht die Hoffnung, das Fortschreiten der Krankheit durch eine auf Wohlbefinden basierende Umgebung zumindest aufzuhalten. Die Grundsteinlegung erfolgte im Juni 2018.
In Frankreich leiden derzeit fast 1,2 Millionen Menschen an Alzheimer oder verwandten Krankheiten.